Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 292

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Verband offenbar keine Möglichkeit des Einschreitens. Die Optik ist hingegen durchaus verheerend, wie ich meine.

Die nächste offene Baustelle ist der Fall des Hürdenläufers Lichtenegger. Er hat bereits im Jahr 2007 die zweite positive Dopingprobe abgegeben. Auch dieser Fall ist bis heu­te nicht abgeschlossen.

Ebenfalls offen ist der Fall Susanne Pumper. Auch da wurde innerhalb weniger Wo­chen bereits zweimal eine positive Dopingprobe abgegeben, und auch da blieb der Verband untätig, und der Fall wurde nicht abgeschlossen.

Ein positiver Dopingbefund, der auch schon angesprochen wurde, ist jener der Slowe­nin Helena Javornik, die für Wien läuft. Dieser Fall hat gerade in den letzten Tagen für besondere Aufregung gesorgt, weil diese Frau in Kärnten an den Start gegangen ist und der Kärntner Landesverband keine Möglichkeit gesehen hat, den Start dieser Sportlerin zu verhindern, was dazu geführt hat, dass Spitzensportler den Start mit dem Argument verweigert haben, es könne nicht sein, dass eine des Dopings Überführte an den Start gehen darf und alle anderen, die sich dem fairen Sport widmen, mit ihr im gleichen Starterfeld laufen sollen.

Die Außenwirkung ist natürlich entsprechend katastrophal, weil auf den Leichathletik­verband ein Sittenbild geworfen wird, das für die Öffentlichkeit schlicht und ergreifend fürchterlich ist! Man muss ja auch sagen, dass bis heute immer noch nicht geregelt ist, wie zum Beispiel Proben von der Abgabe bis zur Analyse tatsächlich sicher nachvoll­ziehbar sein können.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist ein ganz einfacher Vorgang, aber es ist bis heute noch nicht wirklich sichergestellt, dass solche Vorgänge eindeutig nach­weisbar und nachverfolgbar sind.

Manipulation ist nach wie vor möglich, und ich würde mich freuen, wenn man dieser ganz einfachen Tatsache einfach einmal nachgeht und versucht, entsprechende Richt­linien zu finden, damit wir auch da sichergehen können, dass von der Abgabe bis zur tatsächlichen Analyse keine Manipulationen stattfinden können.

Das heißt, die Zukunft muss denjenigen gehören, die den Sport lieben, und nicht jenen, die sich selber lieben – zum Schaden des gesamten Sportbetriebs in Österreich.

Durch die heutige Beschlussfassung haben wir dafür zu sorgen, dass die Reputation Österreichs im Bereich des Sports wiederhergestellt wird. Andere haben dafür zu sor­gen, dass die Verbände einer Kontrolle unterzogen werden, dass sie diese Gesetze auch entsprechend einhalten. (Beifall bei der FPÖ.)

21.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Krist zu Wort. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.35.27

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Staatssekre­tär! Hohes Haus! Das neue Anti-Doping-Bundesgesetz bringt Strafverschärfungen und erstmals eine Besitzstrafbarkeitsregelung im Gesetz. Blutdoping und Gendoping wer­den strafrechtlich erfasst, kriminelle Dopingnetzwerke können nun effizient bekämpft und verfolgt werden. – So punktgenau hat das unser Experte Jackie Mayer bei einer Pressekonferenz formuliert, und dem ist auch nichts hinzuzufügen.

Wir dürfen nur nicht vergessen, dass wir in Zukunft auch der Aufklärung und der Prä­vention große Bedeutung beimessen müssen. Wir haben heute schon gehört, dass es die Möglichkeit gibt, auch in Fitnessstudios entsprechende Kontrollen durchzuführen, dass da jetzt auch die Exekutive die Möglichkeit hat, Amtshilfe zu leisten, wenn es um


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