Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 71

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Dr. Michael Spindelegger: Meine Damen und Herren, am Wort ist Herr Ab­geordneter Auer. Ich bitte, ihm die nötige Aufmerksamkeit zuzuwenden! (Heftige Zwi­schenrufe bei der SPÖ.)

Herr Abgeordneter! Ich bitte Sie, in der Rede fortzufahren.

 


Abgeordneter Jakob Auer (fortsetzend): Danke, Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren hier im Hohen Haus und auf der Regierungsbank! Frau Kollegin Rudas, Sie sind offensichtlich noch zu jung, um alles zu wissen; das soll kein Vorwurf sein, aber nur zur Erinnerung (Abg. Rudas: Ich bin ein bisschen jünger als Herr Neu­gebauer!): Wer hat denn seit Wochen geschrieben, dass es Zeit für ein Ende ist? – Darf ich Ihnen den Namen in Erinnerung rufen: Helmut Zilk! Wer hat denn gesagt: „Ich schäme mich für meine Partei!“? – Heinz Schaden! Was hat Ihnen denn Androsch aus­gerichtet, ein ehemals großer Politiker der SPÖ, meine Damen und Herren? (Abg. Par­nigoni: Wer hat denn gesagt ...? Pröll!)

Herr Kollege Kickl, Sie haben sich dazu verstiegen, Herrn Vizekanzler Molterer vorzu­werfen, dass er sein Ohr nicht am Volk hätte. – Wissen Sie, Herr Kollege Kickl, da hat der Wähler ein ganz feines Gespür! (Abg. Strache: Herr Pröll hat ihn kritisiert!) Schau­en Sie sich Ihre Vorzugsstimmen an, und schauen Sie sich seine Vorzugsstimmen an: Mag. Molterer hatte über 5 000, aber Sie keine einzige! (Beifall bei der ÖVP. – Zwi­schenrufe bei der FPÖ.) Waren Sie offensichtlich zu feig, in einem Wahlkreis zu kandi­dieren, Herr Kollege Kickl, weil Sie Angst vor dem Urteil der Wähler hatten? – Daher: Mäßigen Sie sich ein bisschen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Ironi­sche Heiterkeit bei der FPÖ.) Mäßigen Sie sich ein bisschen!

Meine Damen und Herren, wenn man heute gemeint hat, dass durch diesen Neuwahl­antrag die Zukunft der Krankenkassen gefährdet wäre – ja, das ist ein Problem. Aber welche Krankenkasse ist denn wirklich krank, meine Damen und Herren? – Es ist dies die Wiener, und diese ist unter der Führung einer ganz bestimmten Partei abzuhaken, geschätzte Damen und Herren! Darüber sollte man einmal nachdenken. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Morak: Welche Partei ist das?)

Interessant: Ich gehöre ja zu jenen, die schon einige Regierungsformen hier in diesem Haus erlebt haben. Sinowatz/Steger, dann viele andere. (Abg. Strache: Aber das war eindeutig die schlimmste!)

Herr Kollege Strache, Sie waren durchaus ein wirklich guter Erfüllungsgehilfe Ihres ehemaligen Bundesparteiobmannes Haider. (Abg. Strache: Ich war in keiner Regie­rung!) Da haben Sie noch gejubelt, da haben Sie noch geschrien, da haben Sie noch mitgeholfen, ihn auf den Schultern zu tragen. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abgefahren!) Heute wollen Sie ja davon nichts mehr wissen. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abgefahren!) Sie wollen nichts mehr wissen – ja, Sie haben sich abge­wandt, das sagt man dann ganz einfach. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abge­fahren!) „Abgefahren“ ist etwas anderes. Das sagt auch sehr viel über die Zustände der Partei, meine Damen und Herren! (Abg. Strache: Er hat unsere Grundsätze verlassen, unsere Wähler verlassen!)

Meine Damen und Herren, die Frage an diesem 28. September wird ganz einfach sein: Welcher Partei, welchen Personen und welchen Programmen traut man zu, die Zukunft zu lösen?

Vielleicht aber zuerst doch ein Blick zurück: Ich möchte es nicht verabsäumen, gerade auch den Kollegen im Budgetausschuss – ob das Kollege Gartlehner, ob das Kollege Weinzinger, ob das Kollege Sonnberger ist – ein herzliches Dankeschön für die faire Partnerschaft zu sagen. Da gab es über Parteigrenzen hinweg kein Problem. Das gilt


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite