Präsident Dr. Michael Spindelegger: Meine Damen und Herren, am Wort ist Herr Abgeordneter Auer. Ich bitte, ihm die nötige Aufmerksamkeit zuzuwenden! (Heftige Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Herr Abgeordneter! Ich bitte Sie, in der Rede fortzufahren.
Abgeordneter Jakob Auer (fortsetzend): Danke, Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren hier im Hohen Haus und auf der Regierungsbank! Frau Kollegin Rudas, Sie sind offensichtlich noch zu jung, um alles zu wissen; das soll kein Vorwurf sein, aber nur zur Erinnerung (Abg. Rudas: Ich bin ein bisschen jünger als Herr Neugebauer!): Wer hat denn seit Wochen geschrieben, dass es Zeit für ein Ende ist? – Darf ich Ihnen den Namen in Erinnerung rufen: Helmut Zilk! Wer hat denn gesagt: „Ich schäme mich für meine Partei!“? – Heinz Schaden! Was hat Ihnen denn Androsch ausgerichtet, ein ehemals großer Politiker der SPÖ, meine Damen und Herren? (Abg. Parnigoni: Wer hat denn gesagt ...? Pröll!)
Herr Kollege Kickl, Sie haben sich dazu verstiegen, Herrn Vizekanzler Molterer vorzuwerfen, dass er sein Ohr nicht am Volk hätte. – Wissen Sie, Herr Kollege Kickl, da hat der Wähler ein ganz feines Gespür! (Abg. Strache: Herr Pröll hat ihn kritisiert!) Schauen Sie sich Ihre Vorzugsstimmen an, und schauen Sie sich seine Vorzugsstimmen an: Mag. Molterer hatte über 5 000, aber Sie keine einzige! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der FPÖ.) Waren Sie offensichtlich zu feig, in einem Wahlkreis zu kandidieren, Herr Kollege Kickl, weil Sie Angst vor dem Urteil der Wähler hatten? – Daher: Mäßigen Sie sich ein bisschen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Mäßigen Sie sich ein bisschen!
Meine Damen und Herren, wenn man heute gemeint hat, dass durch diesen Neuwahlantrag die Zukunft der Krankenkassen gefährdet wäre – ja, das ist ein Problem. Aber welche Krankenkasse ist denn wirklich krank, meine Damen und Herren? – Es ist dies die Wiener, und diese ist unter der Führung einer ganz bestimmten Partei abzuhaken, geschätzte Damen und Herren! Darüber sollte man einmal nachdenken. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Morak: Welche Partei ist das?)
Interessant: Ich gehöre ja zu jenen, die schon einige Regierungsformen hier in diesem Haus erlebt haben. Sinowatz/Steger, dann viele andere. (Abg. Strache: Aber das war eindeutig die schlimmste!)
Herr Kollege Strache, Sie waren durchaus ein wirklich guter Erfüllungsgehilfe Ihres ehemaligen Bundesparteiobmannes Haider. (Abg. Strache: Ich war in keiner Regierung!) Da haben Sie noch gejubelt, da haben Sie noch geschrien, da haben Sie noch mitgeholfen, ihn auf den Schultern zu tragen. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abgefahren!) Heute wollen Sie ja davon nichts mehr wissen. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abgefahren!) Sie wollen nichts mehr wissen – ja, Sie haben sich abgewandt, das sagt man dann ganz einfach. (Abg. Strache: Ich bin mit Herrn Haider abgefahren!) „Abgefahren“ ist etwas anderes. Das sagt auch sehr viel über die Zustände der Partei, meine Damen und Herren! (Abg. Strache: Er hat unsere Grundsätze verlassen, unsere Wähler verlassen!)
Meine Damen und Herren, die Frage an diesem 28. September wird ganz einfach sein: Welcher Partei, welchen Personen und welchen Programmen traut man zu, die Zukunft zu lösen?
Vielleicht aber zuerst doch ein Blick zurück: Ich möchte es nicht verabsäumen, gerade auch den Kollegen im Budgetausschuss – ob das Kollege Gartlehner, ob das Kollege Weinzinger, ob das Kollege Sonnberger ist – ein herzliches Dankeschön für die faire Partnerschaft zu sagen. Da gab es über Parteigrenzen hinweg kein Problem. Das gilt
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