Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 235

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Bezahlung, sie haben kaum Karrieremöglichkeiten, und sie befinden sich bis ins höhe­re Alter in Abhängigkeiten, die in der internationalen Forschung völlig unüblich sind. Versäumt wurde dieses Tenure-Track-System, versäumt wurde zumindest ein Kollek­tivvertrag.

Ich erinnere Sie, die EU hat ethische Standards, wie man mit dem forschenden Perso­nal umgeht. Und da steht Anerkennung zur Diskussion, Förderung, Autonomie, Selb­ständigkeit und auch faire Bezahlung.

Neuwahlen sind eine Chance. Ich hoffe, wir können sie gemeinsam nutzen. (Beifall bei den Grünen.)

21.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lohfeyer zu Wort. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


21.38.04

Abgeordnete Mag. Rosa Lohfeyer (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Im vorliegenden Bericht sind das Innovationssystem, die Hochschulen, Innovationen im Unternehmenssektor ebenso Thema wie die Frauen in Forschung, Entwicklung und Innovation. Dass den Frauen ein eigenes Kapitel gewidmet worden ist, ist meiner Meinung nach sehr positiv zu bewer­ten.

Österreich braucht hoch qualifizierte Forscherinnen und Forscher, die sich im EU-wei­ten Wettbewerb bewerben. Und deshalb ist es auch sehr wichtig, hoch qualifizierte Hu­manressourcen auszubilden. Um das zu erreichen, sind die Zukunftschancen für Nach­wuchswissenschafterInnen an den Unis, meine ich, weiter zu verbessern. Denn nicht förderlich sind befristete Verträge oder hohe Personalfluktuation aufgrund unzureichen­der Karriereperspektiven.

Ich weiß aus zahlreichen Gesprächen, dass in anderen Ländern intensiver um For­scher und Forscherinnen geworben wird. Mein Appell: Werten wir den Beruf der Wis­senschafterin oder des Wissenschafters auf, um einer generellen Abwanderung entge­genzuwirken. Derzeit ist es leider noch so, dass viele Forscher und Forscherinnen, die in Österreich oft ausgezeichnet ausgebildet wurden, ins Ausland gehen und dann nicht mehr nach Österreich zurückkehren. Und damit wandert viel Wissen ab, und viele wis­senschaftliche Erkenntnisse werden so nicht für Österreich umgesetzt.

Dem ist entgegenzuwirken – nicht zuletzt auch und vor allem für Frauen, die sich für einen Weg in die Forschung entscheiden. Der aktuelle Forschungsbericht zeigt, dass sich Wissenschaft und Forschung in Bewegung befinden, nicht nur forschungsmäßig, sondern auch frauenpolitisch, Herr Klement. Fördermaßnahmen werden hinsichtlich Arbeits- und Lebenswirklichkeit, Karriereentwicklungs- beziehungsweise Karrierefor­men hinterfragt und blinde Flecken aufgezeigt.

Ich meine, dieser Weg muss weiterhin intensiv gegangen werden, auch wenn es be­reits zahlreiche nennenswerte Initiativen der verschiedenen Ministerien gibt, in denen es unter anderem um das Sichtbarmachen von Frauen in Forschung und Technologie beziehungsweise von hervorragenden weiblichen Forschungsleistungen geht. Wesent­lich wird es sein, dass zukünftig die richtigen Maßnahmen und Gelder an den richtigen Schlüsselstellen eingesetzt werden, damit Frau und Forschung Alltag werden und da­mit Wissen und Wissenschaft, egal, ob männlich oder weiblich, in Österreich weiter an Attraktivität gewinnen können. – Danke. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Dr. Schüssel.)

21.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Dr. Lichtenecker zu Wort. 3 Minuten. – Bitte.

 


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