Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 198

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Die Ehe, so wie sie im österreichischen ABGB definiert ist, gehört geschützt und daher in den Verfassungsrang. (Beifall bei der FPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.44


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Ablinger zu Wort. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


18.44.46

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Her­ren! Hohes Haus! Die FPÖ spricht vom legistischen Dilemma; als „Dilemma“ würde ich da jetzt etwas anderes bezeichnen. – Sie wollen klarmachen, dass Sie offensichtlich in Verfassungsrang heben wollen, dass nur jene Menschen Anerkennung finden sollen, die sich für Ehe und möglichst viele Kinder entscheiden. (Abg. Dr. Fichtenbauer: Also wenn Sie es nicht verstehen, dann reden Sie auch nicht so einen Unsinn!) Daran wird relativ gut sichtbar, wie rückwärtsgewandt Ihre Politik ist und wie wenig Sie in der Wirk­lichkeit angekommen sind. Gleichzeitig interpretiert man damit ganz eindeutig hinein, dass Anerkennung nicht verdienen sollen: AlleinerzieherInnen, Lebensgemeinschaften mit oder ohne Kinder, Ehepaare mit oder ohne Kinder oder homosexuelle Paare. – Das ist der Geist dieses Textes, den ich ziemlich genau gelesen habe. (Abg. Dr. Fichten­bauer: Dann lesen Sie doch, was dort steht!)

Sie sprechen darin von organisierter Homosexualität. – Ich frage mich, was ist zum Beispiel organisierte Heterosexualität? (Zahlreiche Zwischenrufe bei der FPÖ.) – Ein bisschen runter vom Gas! (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

Sie schreiben von heterosexuellen Lebensgemeinschaften, die keine Handlungen set­zen, welche im staatlichen Bereich keine Beachtung verdienen. Besonders auffällig: heterosexuelle Lebensgemeinschaften, die zu Spaßbeziehungen entarten. – Hört, hört, welcher Geist da dahintersteckt!

Sie schreiben, dass Untreue, Promiskuität zu verminderter Fruchtbarkeit führt. – Ich weiß nicht, welche scheinwissenschaftlichen Studien Sie da zitieren. Das kenne ich nicht.

Jahrzehntelang war es doch so, dass homosexuelle Menschen, AlleinerzieherInnen, Geschiedene immer von Diskriminierung bedroht waren, auch diskriminiert waren. Jetzt bricht das endlich auf, langsam bricht das endlich auf – und Sie wollen wieder dahin zurück! Das ist der entscheidende Punkt. Ich sage Ihnen: Nicht mit uns!

Dieser Antrag, der dafür steht, dass all jene Menschen, die sich gegen Ehe und gegen Kinder, aus welchen Gründen auch immer, entscheiden, als „entartet“ bezeichnet wer­den und weniger Beachtung verdienen sollen, wird von uns entschieden abgelehnt. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

18.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Donnerbauer. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


18.47.00

Abgeordneter Mag. Heribert Donnerbauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Familie und Ehe sind nach wie vor aktuell. Das zeigen auch viele Umfragen gerade unter jungen Menschen. Es gilt nach wie vor als Ideal bei 80, 90 Prozent der jungen Menschen, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Natürlich sind die Familie und die Ehe damit auch eine wesentliche Grundlage, eine Überlebensfrage auch unserer Gesellschaft. Überhaupt keine Frage! (Demonstrativer Beifall bei der FPÖ.)

 


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