Sie haben das nicht genügend getan.
Meine Redezeit ist leider schon fast vorbei. Ich möchte zum Schluss noch einen Punkt einbringen, der das Budget überhaupt nicht belasten würde, eine langjährige Forderung der Grünen, die die Menschenrechte betrifft: gleiche Rechte für Lesben und Schwule. Meine Damen und Herren, das würde überhaupt nichts kosten! Sie von SPÖ und ÖVP haben nicht dafür gesorgt, dass Menschen, die in diesem Land gleichgeschlechtlich lieben, dieselben Rechte haben.
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Frau Abgeordnete, die Redezeit ist zu Ende, kommen Sie bitte zum Schlusssatz!
Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (fortsetzend): Es brächte sogar über Gebühren am Standesamt etwas Geld in das Budget. Wir Grüne werden schauen, dass das in der nächsten Legislaturperiode tatsächlich stattfindet. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
13.46
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Lunacek, Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Einführung einer allgemeinen Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene und globaler Ebene zur Bekämpfung der globalen Finanzkrise und zur Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit sowie sozialer und ökologischer Maßnahmen
eingebracht im Zuge der Debatte über die Erklärung des Vizekanzlers zum Thema "Die richtigen Antworten in der Steuer- und Finanzpolitik Österreichs auf die globale Finanzkrise"
Durch die Einführung einer allgemeinen Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene und dann auf globaler Ebene würde ein wichtiger Schritt zu einer Dämpfung der übermäßigen Liquidität auf den Finanzmärkten und der damit verbundenen starken Preisschwankungen gesetzt. Bereits eine minimale Besteuerung aller Arten von Finanztransaktionen würde kurzfristig-spekulative Transaktionen, insbesondere mit Derivaten, verteuern und so einen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzmärkte leisten. Der Steuersatz, der auf jede Transaktion entrichtet werden muss, könnte zwischen 0,01 und 0,1 % liegen. Basis dafür ist der Wert der Transaktion. Nach den Berechnungen von Schulmeister et al, die eine Studie für das Ökosoziale Forum erstellt haben, ist mit folgendem Aufkommen zu rechnen:
Bei einem Steuersatz von 0,1% beträgt das Steueraufkommen in Österreich 0,62% des BIP (= 1,6 Mrd €), für die EU-27 inkl Schweiz und Norwegen: 2,2% des gesamten BIP.
Bei einem Steuersatz von 0,01% beträgt das Steueraufkommen in Österreich 0,21% des BIP (= 0,5 Mrd €), für die EU-27 inkl Schweiz und Norwegen: 0,7% des gesamten BIP.
Nach Ansicht der StudienautorInnen ist eine weltweite Einführung zwar wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig. Das Problem der Verlagerung existiert zwar, aber es wird argumentiert, dass
andere Finanzplätze in anderen Zeitzonen wären. Dadurch könnte man nur nachts handeln, was die Kosten erhöht.
Finanzplätze werden nicht nur aus Kostengründen ausgesucht, sondern auch, weil sich dort Know how und Netzwerke angesammelt haben.
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