Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 177

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mentsklub Mafia-Bosse aus dem Osten zu suchen haben, die bei Ihnen aus- und ein­gehen, meine Damen und Herren von der FPÖ! (Zwischenruf des Abg. Dr. Fichten­bauer.)

Herr Kollege Fichtenbauer, vielleicht erklären Sie uns das heute noch. So geht zum Beispiel am 25. August ein Mafia-Boss bei Herrn Strache aus und ein, ein Mann, der in seinem Heimatland Georgien steckbrieflich gesucht wird, weil sein Bodyguard dort einen jungen Mann erschossen hat und weil er selbst dabei war, als man dann einen Vertrauten des Präsidenten angeschossen hat, der das nur knapp überlebt hat. Dieser Vertraute gehört nämlich zu der Antikorruptionsgruppe, die der georgische Präsident eingesetzt hat. Und der Mörder, der diesen jungen Mann erschossen hat, ist unter eigentümlichen Umständen in einem georgischen Gefängnis ums Leben gekommen. (Abg. Ing. Westenthaler: Hört! Hört!)

Lauter Tote begleiten diesen feinen Herrn, und dieser geht bei Herrn Strache im Klub aus und ein, meine Damen und Herren! (Abg. Ing. Westenthaler: Hört! Hört!) Herr Kol­lege Cap, Sie sollten sich die Saubermänner vielleicht anschauen, die heute dazu ge­sprochen haben!

Jetzt könnte man sagen: Gut, es kann immerhin sein, dass Heinz-Christian Strache das nicht gewusst hat. Die Artikel sind alle in Englisch erschienen, und wir wissen ja, dass nicht jeder in der FPÖ hinreichend Englisch kann. Ist durchaus möglich, das will ich gar nicht in Abrede stellen! Es sitzt aber ein Saubermann in diesem Hause, meine Damen und Herren, der diesen Mafia-Paten seit vielen Jahren als Geschäftsfreund kennt, nämlich Kollege Dr. Fichtenbauer! (Zwischenrufe bei BZÖ und ÖVP.)

Haben Sie nicht überrissen, dass ein Herr Levan Pirveli, in Georgien steckbrieflich ge­sucht, ein alter Geschäftsfreund von Dr. Fichtenbauer ist? Er war sein Partner und Ge­schäftsfreund in der Trigon Bank, die im Jahre 2001 zusammengebrochen ist, meine Damen und Herren, und zwar unter Umständen, die bis heute noch nicht aufgeklärt sind. Das ist auch eine Sache, die der nächste Nationalrat vielleicht einmal aufklären muss.

Damals ist dieser feine Herr mit dir in der Trigon Bank gesessen, Kollege Fichtenbauer! Es gibt ein Gutachten vom Finanzministerium, das ich habe, das zeigt, dass unter skandalösen Zuständen – Josef Cap, jetzt musst du zuhören, ich rede jetzt über deine Partner! – lauter Wertberichtigungen durchgeführt werden mussten, und zwar auch bei den Geschäftsanteilen des Herrn Kollegen Fichtenbauer, weil das alles Kredite waren, die mit Besicherungen versehen waren, die überhaupt nicht werthaltig waren.

Davon war eine Besicherung eben jene des Herrn Pirveli. Das ist ein alter Bekannter von dir, Peter Fichtenbauer! Und Pirveli geht justament jetzt, zu der Zeit, als die FPÖ viel Geldbedarf für den Wahlkampf hat, im FPÖ-Klub aus und ein, meine Damen und Herren! Ich will jetzt nicht spekulieren, aber das könnte erklären, warum es der FPÖ auf einmal möglich ist, ganz Österreich mit Plakaten des blauäugigen Superstars mit der Handperlenkette aus Serbien geradezu niederzupflastern!

Meine Damen und Herren, all das befindet sich noch in der Phase der Spekulation. Dennoch rate ich dir, Pepi Cap: Schau dir deine Schoßhündchen besser an, bevor dir wieder so ein Zacherl passiert! Schau dir besser an, wer auf deinem Schoß Platz nimmt und wer mit welcher Ostmafia in welchem Kontakt steht! Vielleicht ist es ganz interessant, dann auch die Saubermänner zu durchleuchten, die heute hier gesprochen haben. Oder ist es tatsächlich so, dass diejenigen, die heute bei dir auf dem Schoß sit­zen, Pepi Cap, deine Partner von morgen sind? Willst du dich in solche Kreise bege­ben?

 


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