Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 302

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Herr Kollege Rasinger, wenn Sie so wie manche – allerdings wenige! – Rektoren argu­mentieren, dass Qualität nur dort erhaltbar ist, wo Zugangsbeschränkungen bestehen, dann stelle ich Ihnen umgekehrt die Frage: Wollen Sie in den 210 Studienrichtungen, in denen es derzeit keine Studienzugangsbeschränkungen gibt, Zugangsbeschränkungen einführen, damit dort die Qualität steigt? Wollen Sie das? Dann bekennen Sie sich dazu! Ich will es nicht, und ich werde für den freien Hochschulzugang für die Österrei­cherinnen und Österreicher immer kämpfen! (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Kollege Rasinger, jetzt zur Zahl: Ich habe mir Ihren Geburtsjahrgang angeschaut. Sie haben Medizin ohne Zugangsbeschränkungen studiert! Deswegen sitzen Sie ja vielleicht heute als Dr. med. hier; vielleicht wären Sie sonst daran gehindert worden! (Beifall bei der FPÖ.)

Zugangsbeschränkungen hindern Leute nicht am Studieren, sie wählen dann eben andere Studienrichtungen und sind trotzdem auf Österreichs Universitäten! Das ist das Thema. Als Sie, Herr Kollege Rasinger, studiert haben, haben Sie mit 1 600 Studenten gleichzeitig im Jahrgang angefangen. Warum erlauben Sie das jetzt nur mehr 900 ös­terreichischen Studenten? Sind Sie damals nicht qualitätsvoll ausgebildet worden, Herr Kollege Rasinger? Ähnliches habe ich auch Rektor Schütz und den anderen Rektoren gesagt, die alle an so genannten Massenuniversitäten studiert haben und hervorra­gende Ärzte geworden sind!

Man muss die Curricula ändern, eine Oberstufenreform muss Platz greifen, die Vor­aussetzungen müssen entsprechend sein, und man darf es nicht schlechter machen! Wenn Sie sagen, dass 150 oder 200 Studenten mehr pro Jahr an der Wiener medizi­nischen Universität die Qualität umbringen, so glaube ich Ihnen das schlichtweg nicht!

Ab dem Jahr 2012 werden Jahr für Jahr 1 600 österreichische Ärzte in Pension gehen. Wir nehmen aber nur mehr 900 Studierende aus Österreich pro Jahr auf. Das wird doch ein gesundheitspolitisches Fiasko, in das man sich sehenden Auges begibt, wenn man nichts ändert! – Wird ändern das heute aber. Es werden ausreichend Österreiche­rinnen und Österreicher ausgebildet werden. Wir schaffen die Zugangsbeschränkun­gen in diesen Studien nicht ab, aber wir ermöglichen es jedem Österreicher, studieren zu können. Die Zugangsbeschränkungen bleiben für die EU-Ausländer. Das ist das Thema! Lesen Sie sich das einmal genau durch! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn Sie es mit den Universitäten gut meinen, dann beschließen Sie die Anträge, die finanzieller Natur sind, allesamt mit! Die Universitäten brauchen mehr Lehrpersonal – egal, ob die Zugangsbeschränkungen bleiben oder aufgehoben werden.

Wir sind verantwortungsvoll umgegangen und haben die Zugangsbeschränkungen so moderat gelöst, dass jeder Österreicher/jede Österreicherin in Zukunft das studieren kann, was er/sie will, und am Ende die Matura die alleinige Vorraussetzung für die Zu­lassung zum Studium an unseren Hochschulen ist. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

22.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ein­wallner zu Wort. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


22.32.14

Abgeordneter Thomas Einwallner (ÖVP): Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf TW 1! Wie ich soeben erfahren habe, schauen auch die jungen Steirer zu; das freut mich.

Sie von der FPÖ – ich bemühe mich jetzt, es Ihnen im Ton nicht nachzutun – können noch so laut schreien: Es wird nicht wahrer! – Das ist einmal ein Punkt. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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