Die Finanzierung der FH-Studiengänge unterscheidet sich von der üblichen Form der Hochschulfinanzierung. Eine stärkere Betonung betriebswirtschaftlicher Aspekte soll dadurch erreicht werden, dass auf jener Ebene, auf der die sachlichen Entscheidungen getroffen werden, Anreize zu einem effizienten Umgang mit knappen Ressourcen geboten werden.
Auf der Basis des jeweils gültigen Fachhochschul-Entwicklungs- und Finanzierungsplans verpflichtet sich der Bund die Kosten einer vereinbarten Zahl von Studienplätzen zu übernehmen. Es handelt sich um das Finanzierungskonzept der Studienplatzbewirtschaftung. Die für die Finanzierung von FH-Studiengängen zentrale Kennzahl sind die Kosten eines Studienplatzes. Um Anreize für Mischfinanzierungssysteme zu schaffen, übernimmt der Bund nur rund 90 % der jährlichen Normkosten eines Studienplatzes.
Die Österreichischen Fachhochschulen können auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Während 2001 noch 14.338 Student/innen an den Fachhochschulen gezählt wurden, hat sich die Zahl bis 2008 mit über 31.000 Student/innen mehr als verdoppelt. Allein heuer wird mit 7.600 Absolvent/innen ein neuer FH-Absolvent/innenrekord erwartet. Damit gibt es in Summe bereits über 35.000 Fachhochschulabsolvent/innen. 2008 werden in Österreich 281 Fachhochschulstudiengänge angeboten.
Unter anderem starteten heuer neue Lehrgänge zur Pflegeausbildung und Sporttrainerausbildung. Durch das breite Spektrum an berufsbegleitenden Studiengängen – 30 % werden berufsbegleitend geführt – und durch die dezentrale Struktur haben Österreichs Fachhochschulen eine bessere soziale Durchmischung als Universitäten. 63 % der Erstsemestrigen haben Eltern mit Pflichtschulabschluss, Lehre oder Fachschule. An Universitäten sind es vergleichsweise 51 %.
Der zuständige Minister hat dieser Tage verkündet, dass die Fachhochschulerhalter ab dem Studienjahr 2009/2010 im Schnitt pro Studienplatz 13,7 % mehr bekommen, das sind in Summe 28 Millionen Euro.
Seit der Festlegung der Finanzierung der Fachhochschulen im Jahr 1993 beträgt der Verbraucherpreisindex 34%, der Bundeszuschuss wurde seitdem nicht angepasst.
Auf Grund dieser Tatsache ist die vom Minister verkündete Erhöhung eindeutig zu niedrig.
Deshalb, und auch um den Fachhochschulen den Verzicht auf die Einhebung eines Studienbeitrags zu erleichtern, stellen die unterzeichneten Abgeordneten nachfolgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine durchschnittliche Erhöhung des Bundesbeitrags zur Finanzierung der Fachhochschulstudienplätze pro Studienplatz um 34% zu veranlassen.“
*****
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Rudas. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.
22.36
Abgeordnete Laura Rudas (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Mitglieder auf der Regierungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zu-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite