Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 50

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In diesem Zusammenhang ist klar – Herr Minister außer Dienst Bartenstein hat es an­gesprochen –: Energieeffizienz ist das Thema!

Aber auch hier eine zweite Sache: Wir haben uns verpflichtet, bis zum Jahr 2020 unse­ren erneuerbaren Anteil auf 34 Prozent auszubauen. Bis 2020, also praktisch in den nächsten zehn Jahren. Sie sehen hier (der Redner zeigt eine Graphik) – ich weiß, aus dieser Distanz ist es schwierig zu sehen, aber Sie kennen alle diese Graphik –: Diese zwei kleinen Tortenstücke, das ist der Anteil an Wasserkraft, die wir bis zum Jahr 2020 auf 34 Prozent ausbauen.

34 Prozent, also rund ein Drittel – da werden wir alles zu tun haben, um alles zu nutzen im Bereich der Wasserkraft, dort, wo es sie überhaupt gibt. Da werden möglicherweise die Freudenau und andere Kraftwerke an der Donau wieder diskutiert werden – ich bin auf Ihre (in Richtung Grüne) Position gespannt. (Ruf bei den Grünen: Freudenau gibt’s nicht! – Ruf beim BZÖ: Was ist mit der Freudenau?) Aber in diesem Zusammenhang ist eines klar: dass wir Jahr für Jahr in einem Revisionsprozess unsere Maßnahmen vorlegen wollen und müssen. Und wenn wir das nicht erreichen, diesen schmerzhaften Prozess nicht bewältigen – der sich aber lohnt, das gebe ich auch zu! –, dann werden wir über Leitungen in Richtung Rumänien, Bulgarien von Donaukraftwerken alternati­ven Strom beziehen müssen. Diesen müssen wir auch bezahlen. Und daher ist die Frage, wo man da dann von Autarkie reden kann, gar nicht so weit hergeholt.

Ich würde Ihnen auf der anderen Seite schon auch sagen: Wenn Sie wirklich unabhän­gig sein wollen, dann würde das bedeuten, dass Sie diesen Anteil von 34 Prozent noch einmal mehr als verdoppeln wollen und das auch müssen. Wenn ich mich seriös damit auseinandersetze, dass Sie die Energiewende eingeleitet haben und dass das ja in zwei Komponenten erfolgen soll – der erste Teil 2020, was Wärme und Strom anbe­langt, und der zweite Teil erst 2030 –, dann muss ich schon darauf hinweisen: Betrach­ten Sie die Zeitschiene, betrachten Sie die möglichen Maßnahmen, und Sie werden draufkommen, hier ist einiges wirklich nicht realistisch!

Jetzt könnte man zu dem Standpunkt kommen: Ist ja egal, das Ziel eint uns! – Es eint uns das Ziel, einen Gesamtplan zu entwickeln. Aber wir sollten der Bevölkerung keine Illusionen machen: Dass wir in den nächsten zehn, 15 Jahren auf Öl, auf Gas komplett verzichten werden, das ist von den Zahlen, von den Daten, von den Entwicklungen her nicht machbar!

Dazu sollten wir stehen, aber gemeinsam so weit wie möglich daran arbeiten, die er­neuerbare Energie zu entwickeln und damit auch Technologie zu fördern, die wir insge­samt zur Problembewältigung brauchen werden. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

9.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich mache darauf aufmerksam, dass die Rede­zeit aller weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktuellen Stunde laut § 97a Abs. 6 der Geschäftsordnung 5 Minuten nicht übersteigen darf.

Als Erster gelangt Herr Abgeordneter Katzian zu Wort. – Bitte.

 


9.26.53

Abgeordneter Wolfgang Katzian (SPÖ): Meine Damen und Herren! Ich glaube, je­dem von uns ist gestern ein Stein vom Herzen gefallen und alle waren erleichtert, als die Information kam, dass das russische Gas wieder fließt. Aber auf der anderen Seite ist, glaube ich, durch die aktuelle Gasversorgungskrise auch jedem von uns klar ge­worden, dass wir eine sehr hohe Abhängigkeit von den russischen Gaslieferungen ha­ben.

Obwohl dank vorausschauender Maßnahmen, die ja schon angesprochen wurden, ins­besondere im Bereich der OMV, entsprechende Reserven vorhanden waren, um derar-


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