Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 167

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Zum Thema Autarkie habe ich das Notwendige schon gesagt. Der Herr Wirtschafts- und Energieminister hat diesen zum Teil auch philosophischen Ansatz hier referiert. Ja, wir sollen danach streben, aber gleichzeitig: die 34 Prozent werden verdammt schwer zu erreichen sein, überhaupt dann, wenn wir uns nicht wirklich geschlossen zu einem vernünftigen, angemessenen Ausbau der Wasserkraft bekennen.

Solidarität wurde von Ihnen eingemahnt, Frau Kollegin Glawischnig. – Solidarität wäre es allemal, wenn die beiden EU-Länder, die die Einzigen sind, die nicht über eine Hochspannungsleitung verbunden sind, eine solche bauen würden. Österreich und die Slowakei sind die beiden einzigen EU-Staaten, die eine derartige Verbindung nicht ha­ben, damit man im Fall des Falles auch mit Strom aushelfen kann.

Apropos Solidarität: Innerhalb von drei oder vier Tagen eine Gaspipeline zu errichten, einige zig Millionen Kubikmeter Gas zu transportieren, das ist schon etwas, was her­zeigbar ist.

Weil zuletzt auch von der Kollegin Brunner von der Wasserrahmen-Richtlinie die Rede war: Erstens wird diese nicht Minister Mitterlehner, sondern Kollege Berlakovich umzu­setzen haben, aber sei’s drum. Da geht es ganz sicher darum, sie zwar umzusetzen, aber bitte schön so umzusetzen, dass im Wesentlichen die Erzeugungskapazitäten aus dem Titel Wasserkraft erhalten bleiben, alles andere wäre völlig unsinnig. Denn wer in Österreich ja zum Klimaschutz, wer in Österreich ja zur erneuerbaren Energie sagt, muss natürlich, Freund Schultes, auch ja zur Biomasse, ja zur Windkraft, ja zur Photo­voltaik sagen, aber zuallererst, meine sehr verehrten Damen und Herren, ja zur Was­serkraft – und nicht nur in Form von Lippenbekenntnissen, nicht nur hier herinnen, son­dern dann auch draußen vor Ort, wenn es um die Gespräche mit den Bürgern geht, sehr geehrte Frau Dr. Glawischnig! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

16.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofer mit 8 Minuten gewünschter Redezeit zu Wort. – Bitte.

 


16.14.04

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Katzian hat vorhin gemeint, dass wir uns in Österreich von der Atomenergie, von der Kernkraft verabschiedet ha­ben. Wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, dann müssen wir aber schon zugeben, dass wir in viel zu hohem Ausmaß Kernkraft importieren. Wir kritisieren zwar jene Län­der, vor allem unsere Nachbarländer, die auf Kernkraft setzen, sind aber nicht bereit, auf diese Importe, die wir notwendigerweise tätigen, zu verzichten. Das heißt, wir müssten auch im Umgang mit unseren Nachbarn etwas ehrlicher sein und unsere eige­nen Bemühungen verstärken, künftig auf diesen Strom, der aus Kernkraft erzeugt wird, zu verzichten.

Auch in der ganzen Diskussion rund um Wasserkraft, um die Verwendung von Gas müssten wir ehrlich sein. Ich habe vorhin die Frau Kollegin Glawischnig gefragt: Wie heizen Sie selbst zu Hause? Auch mit Gas. Das verstehe ich, weil Sie in Wien wohnen, und da geht es halt nicht anders, wenn man eine Wohnung hat. Aber es ist irrsinnig schwierig, dem Bürger zu vermitteln, dass man aus dieser Energiequelle aussteigen muss, wenn man selbst als Politiker, der hier vorbildlich sein will, diese Energiequelle nutzt. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ich werde jetzt täglich zu Ihnen beichten kom­men! Mein persönliches Leben interessiert Sie sehr!)

Ich hoffe, Frau Glawischnig, Sie sagen nicht, die Heizung gehört Ihrem Mann. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Über die Solarthermie-Anlage reden Sie nicht! ...) Ja, aber Sie heizen mit Gas? Das ist doch richtig, oder? (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ich


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