Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 174

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ganz große Chancen, was den Arbeitsmarkt betrifft und was die wirtschaftliche regio­nale Wertschöpfung betrifft. Deshalb sind Sie nicht nur in diesem Bereich nicht glaub­würdig, sondern haben letztlich auch in der Energiewirtschaftsfrage – und woanders vielleicht auch noch – als Wirtschaftspartei längst abgedankt. Das ist das Problem! Die Herausforderung werden wir annehmen und das Match mit Ihnen suchen. Damit kön­nen Sie, Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner und Herr Abgeordneter Bartenstein, auch in der Steiermark rechnen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Kopf: Jetzt hat er nicht gesagt, was er mit „P“ meint!)

16.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ing. Gartlehner zu Wort. 6 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


16.40.25

Abgeordneter Ing. Kurt Gartlehner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätz­ter Herr Bundesminister! Frau Bundesministerin! Ich kann dem Kollegen Kogler in Be­zug auf seine Ausführungen betreffend Gasimporte, und zwar langfristig betrachtet, durchaus recht geben. Allerdings sehe ich keine Alternative zu den derzeitigen Gasim­porten, kurz- und mittelfristig betrachtet. Ich meine, dass es notwendig ist, den Bedarf an Spitzenstrom im Industriebereich, der kurzfristig zur Verfügung stehen muss, abzu­decken. Das ist derzeit einfach nur mit Gas- oder auch mit Ölheizungen oder Ölener­gie-Gewinnungen machbar.

Ich glaube auch, dass es nicht korrekt oder nicht ganz objektiv ist, wenn behauptet wird, dass nur wir von diesen Gas- und Öl-exportierenden Ländern abhängig sind. Es gibt in dieser Angelegenheit eine wechselseitige Abhängigkeit, denn diese Länder lu­krieren die überwiegenden Budgetmittel aus ihren Gas- und Erdölreserven und sind genauso darauf angewiesen, dass sie dieses Gas und dieses Erdöl an uns verkaufen und an uns liefern. Ich möchte hier nur erwähnen, dass Saudi-Arabien im Augenblick größte budgetäre Probleme hat, weil der Erdölpreis so niedrig ist. Die Saudis benötigen 75 Dollar pro Barrel, um überhaupt einen ausgeglichenen Haushalt zu haben.

Wir sehen also daran, dass diese wechselseitigen Beziehungen, wenn man sie dann auch noch politisch gut begleitet und entwickelt, in Summe durchaus vernünftige Wirt­schaftsbeziehungen ergeben. Daher bin ich auch der Meinung, dass „Nabucco“ oder „South Stream“/ „North Stream“ eine Entwicklungsmöglichkeit für viele Regionen dar­stellt, die sich in dieses Netz einklinken können. Abgesehen davon ist es nicht die OMV oder die Republik Österreich allein, die 5 Milliarden für „Nabucco“ in die Hand nimmt; das ist ja ein Konsortium, und der österreichische Anteil ist nur ein Teil davon.

Ich glaube, es ist klar, dass wir uns im Bereich Forschung und Innovation maßgeblich bemühen müssen, mittelfristig alternative Energieträger und Energiesysteme zu entwi­ckeln. Die österreichische Ingenieurskunst und die österreichischen Forscher und Ent­wickler sind hier am Ball. Ich kann hier einige sehr konkrete, hochinteressante Projekte auszugsweise anführen, die schon in den nächsten zwei, drei Jahren zu konkreten Produkten in diesem Segment führen können, die im Photovoltaikbereich genauso wie im Bereich der Treibstoffe der dritten Generation zu kleinen Revolutionen führen könn­ten und weiter über die Wirkung der LED-Technologie, einer österreichischen Techno­logie, in Zukunft wieder weltweit zu exportieren wären.

Wir wissen auch, dass die österreichischen konservativen, wenn ich so sagen darf, tra­ditionellen Energiekonzerne wie die OMV und andere inzwischen sehr viel und sehr engagiert in Windtechnologie investieren und zum Teil auch in Photovoltaik – nämlich dort, wo die Leistungen durch die Sonneneinstrahlung und die Tarife passen – investie­ren. Wir sehen daher auch hier den Wandel, diesen vorsichtigen Wandel unserer Großkonzerne in Richtung neue Technologien. Sie sind sehr daran interessiert und for-


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