Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 198

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Ebenso wie AKWs gibt es noch einige andere Irrwege, wo ich mir denke, hier sollten wir nicht beginnen. Aus meiner Sicht gehört da zum Beispiel Carbon capture and storage dazu, das ich nicht für eine nachhaltige Herangehensweise an Energieversor­gung oder für einen nachhaltigen Umgang mit der Klimaproblematik halte.

Auch das Verwenden von nicht nachhaltig produzierten agrarischen Treibstoffen halte ich für einen Irrweg, weil deren Produktion Lebensmittel teurer macht und zu Krisen führt – siehe Mexiko. Außerdem haben diese Treibstoffe furchtbar schlechte Ökobilan­zen und einen viel größeren CO2-Ausstoß als normal, fossil produzierte Treibstoffe, sie­he Palmöl von indonesischen Torfböden. Weiters reduzieren sie den Artenreichtum auf Brachflächen, weil immer mehr dazu übergegangen wird – siehe USA –, auch Gen­technik dafür zu verwenden. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, in diesem Bereich in Rich­tung zweite und dritte Generation zu forschen – das ist, wenn Reste und Abfälle ver­sprittet werden.

Aber die prinzipielle Frage ist die, wie wir es denn schaffen, einen Paradigmenwechsel in der Mobilität zu erlangen, die Zeit des Ottomotors – eine Technologie, die über 120 Jahre alt ist, die auf sehr ineffektiver Verbrennung beruht – endlich hinter uns zu lassen und hin zu neuen Antriebstechnologien, zu neuen Motoren zu kommen. Ich denke, dass hiezu eine freiwillige Selbstverpflichtung der Automobilindustrie bei Wei­tem zu wenig ist, als dass man da wirklich große Sprünge machen könnte. Wir brau­chen da einen österreichischen und auch einen europäischen strengen legistischen Rahmen, um Automobilkonzerne und die Forschung dazu zu zwingen, etwas, das, meine ich, schon lange in der Schublade liegt, endlich umzusetzen.

Ich glaube, es gibt eine ganze Menge an guten Maßnahmen, die wir in diesen kom­menden fünf Jahren umsetzen werden. Es ist klar, dass noch sehr viel zu tun ist, dass noch große Herausforderungen vor uns liegen, dass wir noch sehr, sehr viel Geld in nachhaltige Energieversorgung investieren werden müssen. Aber Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung sind auf jeden Fall sehr gute Investitionen in die Zu­kunft. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

17.47


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet.

Wir kommen zu den Abstimmungen.

Zunächst erfolgt die Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend einen Ausbaustopp für neue Gas­kraftwerke und neue Gasleitungen, insbesondere die Tauerngasleitung.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen, um ein diesbezügli­ches Zeichen. – Das ist die Minderheit und abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Brunner, Kolleginnen und Kollegen betreffend Vorlage eines Energieplans für Ös­terreich bis 2030.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen, um ein diesbezügli­ches Zeichen. – Das ist die Minderheit und abgelehnt.

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Bartenstein, Katzian, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine energiepolitische Gesamtstrategie.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen, um ein diesbezügli­ches Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen. (E 4.)

Wir gelangen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordne-
ten Neubauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Ausstieg Österreichs aus dem EURATOM-Vertrag.

 


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