Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 213

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reich sehr gute Projekte, und wir sollen doch hier im Rahmen der zuständigen Aus­schüsse gemeinsam versuchen, emotionslos diese Projekte zu diskutieren, damit die Unternehmen dann die Möglichkeit haben, diese Projekte auch zu realisieren.

Ich sage gerade als Gewerkschafter an dieser Stelle auch Folgendes, weil immer wie­der gemeint wird, alternative Energieproduktion bedeute letztendlich auch, dass Ar­beitsplätze in Gefahr sind: Ich denke, und es gibt auch bereits genügend Studien da­rüber, es ist das Gegenteil der Fall! Die Produktion von alternativen Energiequellen bedeutet eine Schaffung von vielen neuen Arbeitsplätzen: Der Bau von Kraftwerken im Wasserbereich bedeutet letztendlich die Schaffung von sehr vielen neuen Arbeits­plätzen.

Meine Damen und Herren, nun ein paar Sätze zu Bohunice, weil die Regierung in der Slowakei in den letzten Wochen aufgrund der Situation zwischen Russland und der Ukraine beschlossen hat, dass man den Reaktor in der Slowakei wieder hochfahren will: Ich möchte doch daran erinnern, dass es eine wesentliche Bedingung und letztlich auch Gegenstand der Vertragsverhandlungen war und dann auch niedergeschrieben worden ist, dass der Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union nur dann realisiert wird, wenn dieser Reaktor heruntergefahren wird.

Es ist daher einigermaßen problematisch, wenn dieselbe Regierung jetzt beschlossen hat, diesen unsicheren Reaktor wieder hochzufahren. Dank unserer Bundesregierung, dank unseres Bundeskanzlers, aber auch des Wirtschaftsministers, dank vieler Anti-Atomaktivisten und -Aktivistinnen ist es letztendlich gelungen, dass dieser Beschluss der slowakischen Regierung wieder zurückgenommen worden ist, jedoch – und das möchte ich schon in Erinnerung rufen – heißt es vonseiten der slowakischen Regie­rung, dass dieser Beschluss vorerst zurückgenommen wird – und ich betone das Wort „vorerst“.

Ich denke, dass die richtige Antwort sein muss: Nie wieder – nie wieder! – darf dieses Atomkraftwerk in Betrieb gehen! Ich hoffe, dass wir diesbezüglich nicht nur in Öster­reich einer Meinung sind, sondern ich denke, dass es notwendig ist, zu versuchen, auch auf europäischer Ebene diese Initiative zu unterstützen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.41


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster spricht Herr Abgeordneter Großruck. – Bitte.

 


18.41.17

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Die Herren Staatssekretäre! Hohes Haus! Ich möchte mit einem Zitat zur außenpolitischen Diskussion beginnen, das wie folgt lautet:

„Man verhaftete zuerst Leute, die bekannten, dann auf ihre Anzeige hin eine riesige Menge. Die Todgeweihten benützte man zum Schauspiel. Man steckte sie in Tierfelle und ließ sie von Hunden zerfleischen, man schlug sie ans Kreuz oder zündete sie an und ließ sie nach Einbruch der Dunkelheit als Fackeln brennen.“

Das, was ich Ihnen jetzt zitiert habe, meine Damen und Herren, ist 2000 Jahre alt und stammt von Tacitus, dem bekannten römischen Historiker, der damals die Christenver­folgungen schilderte, die 200, 300 Jahre unter den bekannten Kaisern Nero, Diokletian und wie sie alle hießen wüteten.

Wir glauben alle, dass das Geschichte ist, meine Damen und Herren. Nein, so ist es leider Gottes nicht, denn wenn wir den Berichten Glauben schenken dürfen, so gibt es heute Christenverfolgungen mehr denn je, auf der ganzen Welt.

Zahlen sprechen von mehr als 2,5 Millionen pro Jahr und von mehr als 100 000 Toten, die jährlich im Zuge dieser Verfolgungen ermordet, hingerichtet werden. Unglaublich,


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