Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 125

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Alleine 600 000 Tonnen gentechnisch veränderten Sojas werden von Raiffeisen impor­tiert. Gentechnisch verändertes Soja kommt direkt aus Amerika und wird in Öster­reich ... (Zwischenruf des Abg. Grillitsch. – Abg. Bucher: Das Land wird von Raiffei­sen regiert!) – Das ist die Wahrheit, Kollege GrilIitsch! (Beifall beim BZÖ.) Da müssen wir die österreichische Bauern schützen! Eine Umfrage hat ergeben, dass die österrei­chischen Landwirte solche Futtermittel aber überhaupt nicht wollen – und es gibt heute Alternativen, sodass man auf gentechnisch verändertes Soja verzichten könnte.

Dazu nur einige wenige Zahlen: 60 000 Tonnen gentechnisch veränderten Sojas wer­den in Österreich an Milchkühe verfüttert, 50 000 Tonnen an die Mastrinder; der Rest bei der Geflügel- und Schweinehaltung, ja sogar in der Fischzucht wird das verfüttert! Werte Damen und Herren, auch Fisch ist bereits gentechnisch verändert und gelangt so natürlich auch in andere Nahrungsmittel! – Da sollten doch alle zusammenstehen; das müssen wir sofort verbieten, das gehört abgestellt! (Beifall beim BZÖ sowie bei Ab­geordneten der FPÖ.)

Am 6. Juni 2008 hat es diesbezüglich einen gemeinsamen Antrag aller fünf Parteien gegeben. Meiner Meinung nach ist das aber viel zu wenig. Liebe Kollegen von den Grünen, ich verstehe auch nicht, dass ihr darüber nicht einmal redet, denn: Das ist doch ein großes Problem, dass in Österreich der Konsument nicht weiß, dass er gen­technisch veränderte Nahrungsmittel auf den Teller bekommt.

Das muss man sich vor Augen führen: Die österreichischen Landwirte halten zirka 12 Millionen Hühner, 3,3 Millionen Schweine, zirka 2 Millionen Rinder und zirka 300 000 Schafe – und: 95 Prozent davon werden mit gentechnisch verändertem Kraft­futter gefüttert, das zu 90 Prozent aus dem Raiffeisen-Lagerhaus beziehungsweise an­deren Raiffeisen-Töchtern kommt!

Jährlich werden in Österreich 470 000 Tonnen Schweinefleisch produziert, 225 000 Tonnen Rindfleisch, 109 000 Tonnen Geflügel, 1,4 Milliarden Eier und 3,4 Mil­liarden Liter Rohmilch. (Zwischenruf des Abg. Krainer.) – Dazu komme ich gleich, lie­ber Kollege Krainer! (Abg. Krainer: ... dagegen gestimmt, dass ...!) – Das kommt alles noch, lieber Kollege Krainer! Bitte, die Ruhe zu bewahren! Übrigens: Die Krawatte passt auch; nicht nervös werden.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch eines durchschnittlichen Österreichers beträgt 65,3 kg Fleisch, davon 40 kg Schweinefleisch, 12,3 kg Rindfleisch, zirka 11 kg Geflügel und zirka 110 kg Milch. Und der durchschnittliche Österreicher verzehrt 221 Eier pro Jahr. Bitte erklären Sie das dem Konsumenten: 90 Prozent davon wurde mit gentech­nisch verändertem Kraftfutter (Ruf bei der SPÖ: Bucher hat auch dagegen gestimmt!), mit gentechnisch verändertem Kraftfutter gefüttert. Erklären Sie das dem Konsumen­ten! (Beifall beim BZÖ.)

Aber ich kann Ihnen sagen, warum das so ist! – Weil der größte ... (Zwischenruf des Abg. Krainer.)

 


Präsident Fritz Neugebauer (das Glockenzeichen gebend): Kollege Krainer, bitte!

 


Abgeordneter Gerhard Huber (fortsetzend): Heute gibt es Alternativen. Wir könnten das sofort abstellen. Kurzfristig gibt es auch genügend gentechnikfreien Sojaschrott aus Südamerika. Das wissen Sie ganz genau. Darauf kann zurückgegriffen werden, denn es gehört in Österreich der Anbau von Bohnen, Erbsen und Vollfettsojabohnen gefördert, damit wir das umgehen können. Schützen Sie unsere Landwirte vor dieser Raiffeisenpolitik! Und wir müssen auch die Bevölkerung vor dieser Gentechnikpolitik schützen. (Beifall beim BZÖ.)

Das BZÖ fordert ein sofortiges Importverbot von gentechnisch verändertem Soja! (Bei­fall beim BZÖ. – Abg. Krainer: Herr Dolinschek hat damals auch dagegen gestimmt!)

18.41

 


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