Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 68

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

denn man kann nicht so naiv sein, zu glauben, dass ein Jahr später alles nicht mehr stimmt, dass ein Jahr später alles anders ist als damals bei dieser ominösen Feier.

Ich habe damals in der ersten Sitzung des Rechnungshofausschusses, der dieses Ka­pitel behandelt hat, davon gesprochen, dass mit diesen wenigen Zahlen, die man uns vorgelegt hat, die AUA niemals erfolgreich in die Zukunft geführt werden kann – und ich wurde leider ausgelacht. Hätte man damals ein bisschen genauer hingesehen und nicht politischen Druck erzeugt, dann wäre es vielleicht mit der AUA nicht so weit ge­kommen.

Auf jeden Fall sollte verhindert werden, dass Herr Ötsch eine Abfertigung bekommt, die über 1 Million € ausmacht. Das ist ein Skandal schlechthin! Wenn Sie das genehmigen und wenn Sie das durchziehen, dann wird der Bürger bei den nächsten Wahlen darauf die Antwort geben. Diese Misswirtschaft wird sich der Österreicher nicht gefallen las­sen! (Beifall bei der FPÖ.)

12.10


Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster spricht Herr Abgeordneter Weinzinger. – Bitte.

 


12.10.28

Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren in den Zuschauerrängen, insbesondere Freunde aus Leo­ben, herzlich willkommen! (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ.) Wir führen jetzt eine interessante Diskussion, die deswegen interessant ist, weil sie aufgrund eines Ge­schäftsordnungstricks, wenn Sie so wollen, vorverlegt wurde. Anderenfalls hätten wir diese Diskussion irgendwann spät in der Nacht, um 23 Uhr oder mit noch mehr Glück für die Regierungsparteien um 24 Uhr, geführt, und um diese Zeit hört gar niemand mehr zu.

Worum geht es denn? Sie haben jetzt aufgelistet bekommen: Fehler, Nachlässigkeiten, Erstaunliches, Fehlmeldungen, Fehleinschätzungen, Fehlinformationen von hochrangi­gen Managern. Sie haben gehört, wie man ein Unternehmen nicht führt, ein Unterneh­men, das uns jahrelang, jahrzehntelang als Vorzeigeunternehmen vorgeführt wurde, ein Vorzeigeunternehmen dieser Republik, denn schließlich und endlich gehörte dieses Unternehmen unserer Republik.

Meine Damen und Herren, Sie haben noch nichts gehört über Fehler seitens der Ma­nager, wofür die Manager dann vermutlich gar nichts konnten. Wussten Sie, dass un­sere AUA – noch können wir unsere AUA sagen – 24 Direktoren hat? Gleichrangige Direktoren mit den gleichen Aufgabengebieten hat die KLM, und die ist etwas größer als die AUA, sechs. Die AUA hat 24, wir leisten uns 24 – und die sind hervorragend be­zahlt. Da schaut jeder kleine Bankdirektor bei uns nur so durch die Finger. Mit Bank­direktor meine ich aber einen Bankdirektor einer ordentlichen Bank draußen auf dem Land und nicht die Zentralbankdirektoren hier in der Bundeshauptstadt.

Wir könnten mit vier Direktoren auskommen, meine Damen und Herren! Wir haben einen Personalstand, der betriebswissenschaftlich, betriebswirtschaftlich nie überprüft wurde, der nie dahin gehend überprüft wurde, ob er in diesem Ausmaß tatsächlich not­wendig ist, ob man nicht Verbesserungen durchführen kann. (Abg. Hornek: Was hat dieses Gredat mit der Geschäftsordnung zu tun?) Das hat mit der Geschäftsordnung insofern zu tun, dieses Gredat, als wir dieses Thema jetzt diskutieren sollten, jetzt dar­über reden sollten und nicht erst um 23 oder 24 Uhr.

Meine Damen und Herren, wir wollen jetzt darüber reden! Wir wollen, dass Sie die Tagesordnung kurzfristig ändern – das ist überhaupt kein Problem, da braucht man


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite