Kurzarbeit befindet. Deswegen ist dieses Instrument auch ein taugliches in Zeiten der Wirtschaftskrise. (Beifall beim BZÖ.)
Die Kurzarbeit ist natürlich an einen Einkommensverlust gekoppelt. Wie Kollege Riepl richtig gesagt hat, ist es so, dass es Rücklagen da und dort gibt. Dass eine gewisse Fairness verlangt wir, ist auch klar, denn Kurzarbeit bringt jedem etwas: den Arbeitgebern, weil der Betrieb weiterläuft, den Arbeitnehmern, weil sie nicht in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, aber auch der öffentlichen Hand, weil die Leute einfach nicht zu teuer kommen. – Das zahlt ja auch wieder der Steuerzahler – also wir alle –, und deswegen bringt es auch etwas.
Eine Diskussion über eine Behaltefrist nach einer Kurzarbeit und so weiter ist entbehrlich. Und zu den Aussagen, vom Kollegen Riepl gerade zitiert, die vom Leiter des AMS Vorarlberg in Bezug auf die Behaltefrist getätigt worden sind, muss ich sagen: Es gehört natürlich noch sehr, sehr viel geändert, was die Bürokratie des AMS betrifft, denn da ist auch noch einiges im Argen. (Beifall beim BZÖ.) Dazu wird dann vielleicht mein Kollege Jury hier noch einige Beispiele bringen, wie bürokratisch da vorgegangen wird.
Geschätzte Damen und Herren, ein umfassendes Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit fehlt mir jedoch, denn meiner Meinung nach muss es erstens einmal zu einer deutlich höheren Dotierung der aktiven Arbeitsmarktpolitik in den nächsten beiden Jahren kommen, muss es neue Förderungsmöglichkeiten zur Arbeitsplatzerhaltung in vorübergehenden Krisenzeiten und verstärkte Bildungsmaßnahmen für WiedereinsteigerInnen sowie eine weitere Verbesserung der Qualität der AMS-Dienstleistungen für Arbeitsuchende geben. Eine stärkere Förderung einer markt- und qualitätsorientierten hochwertigen Aus- und Weiterbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens ist unbedingt notwendig, insbesondere auch während der Arbeitslosigkeit und zur Nutzung von Zeiten bei verringertem Arbeitsvolumen.
Es muss auch eine arbeitsmarktrelevante hochqualifizierte Berufsausbildung für Jugendliche sichergestellt werden, denn von Maßnahmen seitens dieser Bundesregierung im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit ist weit und breit nichts zu sehen. Bereits vor Monaten wurde hier im Hohen Haus eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen beschlossen, doch offenbar wurde von dieser Bundesregierung bisher nichts umgesetzt. (Zwischenruf der Abg. Mag. Lapp.) Es ist für mich ganz einfach schockierend, dass sich der negative Trend auf dem Arbeitsmarkt, Frau Kollegin, ungebremst weiter fortsetzt und die geplanten Maßnahmen bis dato überhaupt nicht gegriffen haben. Sie sind wirkungslos geblieben! (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Lapp.)
Geben Sie das doch zu! Schauen Sie sich doch einmal die Arbeitslosenstatistik an, Frau Kollegin, dann werden Sie sehen, was da los ist! (Beifall beim BZÖ.) Die globale Wirtschaftskrise ist an uns nicht vorübergegangen. In Österreich hat sie dazu geführt, dass im Jänner rund 300 000 Arbeitslose gemeldet waren. Diese rund 300 000 Arbeitslosen sind Ihnen wahrscheinlich egal, Frau Kollegin. Aber so kann es nicht sein! (Widerspruch der Abg. Mag. Lapp.) Wir brauchen Anreize für Unternehmen, damit diese auch ältere Arbeitnehmer einstellen, genauso aber auch jüngere. Und das muss einmal angegangen werden, geschätzte Damen und Herren!
In der Baubranche kommt noch einiges auf uns zu – das werden wir erst im Sommer sehen. In Kärnten werden Maßnahmen gesetzt in den Bereichen Infrastruktur, Bauten und so weiter, um die Wirtschaft anzukurbeln. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Kärnten! (Beifall beim BZÖ. – Rufe bei der SPÖ: Bitte nicht! – Abg. Mag. Lapp: Der Fasching ist vorbei!)
12.42
Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Riener. – Bitte.
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