Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 116

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Was die Übernahme der Kosten der Berufsschule angeht, müssen wir erst einmal schauen, um welche Kosten es hier geht. Sind es Internatskosten, so ist diese Kosten­übernahme in vielen Kollektivverträgen geregelt. Und ich glaube, Sie haben dabei nicht die Tagesberufsschulen gemeint, und auch nicht die Halbtagsberufsschulen, wo man zweimal in der Woche hingeht. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.11


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Schatz. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.11.05

Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Her­ren! Ich möchte nur kurz auf den Begriff Lehrherr eingehen. Auch wenn die Rechts­lage diesen Begriff nicht mehr vorsieht, muss ich leider sagen, dass Herrschaftsverhält­nisse in Ausbildungssituationen in der Realität trotzdem noch oft vorkommen. Es wäre erfreulich, wenn wir verstärkt politische Initiativen ergreifen könnten, um hiezu etwas zu verbessern.

Ansonsten bin ich erstaunlicherweise nahe bei Ihren Interpretationen, Herr Minister, was die Anträge der FPÖ betrifft. Auch ich denke, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die Lehre – unter Anführungszeichen – „in Teilzeit“ zu absolvieren, wenn vonseiten des Lehrlings ein solcher Bedarf besteht, Stichwort: integrative Berufsausbildung. Ich den­ke aber auch, dass es hier teilweise Nuancen gibt, wo noch nachgebessert werden könnte – ich weiß zum Beispiel, dass es im Bereich von chronisch Kranken Probleme gibt.

Ansonsten denke auch ich, dass diese Teilzeitlehre – diesen Aspekt haben Sie explizit angesprochen, wenn nämlich der „Lehrherr“ nicht genügend Arbeit hat –, dass so eine Art von Teilzeitlehre definitiv nicht im Interesse des Lehrlings sein kann. Was hat es bitte für einen Sinn, eine Lehre, die durchaus in drei Jahren bewältigbar wäre, auf fünf Jahre auszudehnen?! – Das zum ersten Antrag.

Zum zweiten, Renaissance der dualen Ausbildung: Ich denke, dass dieser Titel doch etwas zu hoch gegriffen ist, wenn es nur um die Übernahme der Berufsschulkosten geht. Ich denke nicht, dass es in der aktuellen Situation notwendig ist, die Menge der finanziellen Förderungen an die Ausbildungsbetriebe noch zu erhöhen. Ich glaube aber sehr wohl, dass es sinnvoll wäre – das ist prinzipiell das, was Sie in der Überschrift schreiben –, eine Renaissance des dualen Ausbildungssystems anzugehen. Aber das müsste anders ausschauen.

Wir würden uns vorstellen, dass man einmal schaut, welche Ausbildungsschienen überaltert sind, wo es neue Sparten gibt und wo wir neue Lehrberufe installieren könn­ten – zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien. Wir fänden es auch sinnvoll, wenn man die Lehre modulartiger gestalten würde, mit einer großen, breiten Basis, die dem Ausgebildeten mehr Flexibilität ermöglichen würde. Auch bei den Lehrplänen der Berufsschulen besteht unserer Meinung nach Innovationsbedarf.

Aber wie gesagt: Was Sie unter Rennaissance verstehen, ist für uns nicht das Rich­tige! (Beifall bei den Grünen.)

14.13


14.13.30Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünschen die Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen daher zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vornehme.

 


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