20.57
Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist für mich wenig verwunderlich, dass die Grünen heute dem Antrag auf Zuwendung für das Gedenkjahr 1809 – 2009 nicht zustimmen. Die Ideologie dürfte da bei den Grünen eine große Rolle spielen. Aber so, wie es mein Vorredner Dr. Königshofer angesprochen hat und dem Wunsch Ausdruck verliehen hat, die Grünen mögen doch im Jahre 2009 nicht mit den Faschisten marschieren, ist das leider schon wieder Geschichte, denn mir liegt eine Pressemeldung vom 18. Februar dieses Jahres aus der „Südtiroler Tageszeitung“ vor, und darin ist Folgendes vermerkt – ich zitiere –: Südtirols Grüne verteidigen zusammen mit den Neofaschisten in Italien ein faschistisches Völkermorddenkmal. – Zitatende.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie sollten wirklich einmal darüber nachdenken, welche Verbündeten Sie da haben, denn für Sie gibt es ja offenbar die Grenze nicht, also sind das Ihre Gesinnungsfreunde.
Denken Sie einmal darüber nach, was Sie dort verteidigen! – Es gibt den sogenannten Brunecker Kapuziner Wastl, und die Schützen haben im Jahre 2008, im Dezember, gegen Nationalismus und Nazismus in Südtirol, für die Entfernung aller faschistischen Denkmäler demonstriert, und 4 000 Tiroler haben daran teilgenommen – und dazu ist ihnen zu gratulieren. (Beifall bei der FPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Weil in Südtirol bei diesen faschistischen Denkmälern nichts geschieht und auch die Grünen da nichts unternehmen, hat man jetzt bei dem Brunecker Kapuziner Wastl erneut eine Demonstration angesagt.
Ich darf Ihnen sagen, wofür dieser Kapuziner Wastl steht: Dieses im Volksmund „Kapuziner Wastl“ genannte Ehrenmal verherrlicht die Taten der eigens für den Einsatz in Ostafrika aufgestellten Alpinidivision Pusteria im faschistischen Vernichtungskrieg gegen Abessinien. Bei diesem Völkermordunternehmen war auch Giftgas gegen die hilflose Zivilbevölkerung eingesetzt worden. Hunderttausende starben, zum Teil auch unter furchtbaren Umständen, in den Vernichtungslagern oder wurden von italienischen Truppen massakriert.
Und das, meine sehr geehrten Damen und Herren, verteidigen Ihre grünen Gesinnungsgenossen in Bruneck zusammen mit den heutigen Faschisten in Italien! Dafür müssen Sie sich schämen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Noch etwas: Sie haben vor zwei Jahren gemeinsam mit einer anderen Plattform in Innsbruck aufgefordert, eine Veranstaltung der Schützen am Tummelplatz zu sprengen. Das Ergebnis darf ich Ihnen zeigen (der Redner zeigt Fotos): Hier ist genau dargestellt, was Sie darunter verstehen, die Hakenkreuzfahnen auf der Bundesfahne und auf der Tiroler Fahne. Hier sind die Schändungen auf der Kapelle. Nie mehr Tirol! – Das ist Ihre Gesinnung, zu der Sie aufrufen und zu der Sie als Grüne auch ermuntern.
Religiöse Kreuze werden herabgewürdigt, mit Teer übergossen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn das bei anderen Religionsgemeinschaften passieren würde, die Heulerei bei Ihnen wäre unerträglich groß.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus diesem Grund ist für uns natürlich verständlich, warum Sie diesen Antrag nicht unterstützen können, weil Sie genau diese Ideologie nämlich im Grunde Ihres Herzens in sich tragen.
Ich darf Ihnen noch eines sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren: Die Geschichte mit der Rotunde ist nach Auskunft europäischer Kulturkritiker ein Akt der Barbarei. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten des BZÖ.)
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