Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 239

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20.57.51

Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist für mich wenig verwun­derlich, dass die Grünen heute dem Antrag auf Zuwendung für das Gedenkjahr 1809 – 2009 nicht zustimmen. Die Ideologie dürfte da bei den Grünen eine große Rolle spie­len. Aber so, wie es mein Vorredner Dr. Königshofer angesprochen hat und dem Wunsch Ausdruck verliehen hat, die Grünen mögen doch im Jahre 2009 nicht mit den Faschisten marschieren, ist das leider schon wieder Geschichte, denn mir liegt eine Pressemeldung vom 18. Februar dieses Jahres aus der „Südtiroler Tageszeitung“ vor, und darin ist Folgendes vermerkt – ich zitiere –: Südtirols Grüne verteidigen zusammen mit den Neofaschisten in Italien ein faschistisches Völkermorddenkmal. – Zitatende.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie sollten wirklich einmal darüber nachden­ken, welche Verbündeten Sie da haben, denn für Sie gibt es ja offenbar die Grenze nicht, also sind das Ihre Gesinnungsfreunde.

Denken Sie einmal darüber nach, was Sie dort verteidigen! – Es gibt den sogenannten Brunecker Kapuziner Wastl, und die Schützen haben im Jahre 2008, im Dezember, gegen Nationalismus und Nazismus in Südtirol, für die Entfernung aller faschistischen Denkmäler demonstriert, und 4 000 Tiroler haben daran teilgenommen – und dazu ist ihnen zu gratulieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Weil in Südtirol bei diesen faschistischen Denkmälern nichts geschieht und auch die Grünen da nichts unternehmen, hat man jetzt bei dem Brunecker Kapuziner Wastl erneut eine Demonstration angesagt.

Ich darf Ihnen sagen, wofür dieser Kapuziner Wastl steht: Dieses im Volksmund „Kapu­ziner Wastl“ genannte Ehrenmal verherrlicht die Taten der eigens für den Einsatz in Ostafrika aufgestellten Alpinidivision Pusteria im faschistischen Vernichtungskrieg ge­gen Abessinien. Bei diesem Völkermordunternehmen war auch Giftgas gegen die hilf­lose Zivilbevölkerung eingesetzt worden. Hunderttausende starben, zum Teil auch un­ter furchtbaren Umständen, in den Vernichtungslagern oder wurden von italienischen Truppen massakriert.

Und das, meine sehr geehrten Damen und Herren, verteidigen Ihre grünen Gesin­nungsgenossen in Bruneck zusammen mit den heutigen Faschisten in Italien! Dafür müssen Sie sich schämen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Noch etwas: Sie haben vor zwei Jahren gemeinsam mit einer anderen Plattform in Innsbruck aufgefordert, eine Veranstaltung der Schützen am Tummelplatz zu spren­gen. Das Ergebnis darf ich Ihnen zeigen (der Redner zeigt Fotos): Hier ist genau dar­gestellt, was Sie darunter verstehen, die Hakenkreuzfahnen auf der Bundesfahne und auf der Tiroler Fahne. Hier sind die Schändungen auf der Kapelle. Nie mehr Tirol! – Das ist Ihre Gesinnung, zu der Sie aufrufen und zu der Sie als Grüne auch ermuntern.

Religiöse Kreuze werden herabgewürdigt, mit Teer übergossen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn das bei anderen Religionsgemeinschaften passieren würde, die Heulerei bei Ihnen wäre unerträglich groß.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus diesem Grund ist für uns natürlich ver­ständlich, warum Sie diesen Antrag nicht unterstützen können, weil Sie genau diese Ideologie nämlich im Grunde Ihres Herzens in sich tragen.

Ich darf Ihnen noch eines sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren: Die Ge­schichte mit der Rotunde ist nach Auskunft europäischer Kulturkritiker ein Akt der Bar­barei. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten des BZÖ.)

 


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