Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 271

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Gott sei Dank einig –, dass die diesbezügliche Entscheidung der Europäischen Kom­mission eine richtige und eine wichtige ist.

Ich richte an dieser Stelle einen Dank an den Umwelt- und Landwirtschaftsminister, aber auch einen Dank an den Gesundheitsminister Alois Stöger. Sie beide haben da mit ihren Expertinnen und Experten eine hervorragende gemeinsame Arbeit geleistet.

Meine Damen und Herren! Diese Entscheidung war auch wirtschaftspolitisch für sehr viele Regionen von größter Bedeutung. Sie war nicht nur für die Bauern, nicht nur für die Konsumenten, sondern, so denke ich, auch im Bereich des Fremdenverkehrs ein ganz wichtiger Punkt.

Ich denke, wir sollten unsere gentechnikfreien Zonen auch massiv in der Werbung, insbesondere was unseren Tourismus betrifft, einsetzen. (Abg. Mag. Gaßner: Für das Mühlviertel!) Ja, für das Mühlviertel ist das ganz besonders wichtig. Das Mühlviertel
ist zu 100 Prozent eine gentechnikfreie Zone, die Bevölkerung steht dafür ein. Das müssen wir ordentlich für den Tourismus ausschlachten.
(Beifall der Abgeordneten Mag. Gaßner und Prinz.)

Meine Damen und Herren, trotz dieses Erfolgs auf europäischer Ebene dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen. Wir müssen noch andere Länder und Regionen in Europa davon überzeugen, dass unser Weg der richtige ist. Es ist der richtige Weg im ökologischen, aber auch im ökonomischen Sinn. – Ich danke. (Beifall bei der SPÖ.)

21.30


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Eßl zu Wort. – Bitte.

 


21.30.52

Abgeordneter Franz Eßl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Wir beschließen heute einen Antrag, mit dem wir die Gentechnikanbauverbote, gegen die sich die EU ausspricht, bewahren wollen. Gott sei Dank ist es unserem Minister gelungen, die europäischen Länder davon zu überzeugen. (Beifall bei der ÖVP.)

In diesem Antrag ist auch ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen Europas auf gen­technikfreie Landwirtschaft mitverankert. Ich glaube, da gibt es in Zukunft doch noch einiges zu tun, um etwas zu bewegen, damit wir das in Europa auch festigen können.

Österreich ist gentechnikfrei, und Österreich wird gentechnikfrei bleiben. Dieser Fünf-Parteien-Antrag wird das Seine dazu tun. Die Europäische Kommission hat mehrmals versucht, diese Anbauverbote entsprechend auszuhebeln, aber Gott sei Dank ist es gelungen, das zu verhindern. Ich darf mich bei Bundesminister Berlakovich dafür be­danken, dass er den Kampf um Selbstbestimmung aufgenommen hat, die anderen europäischen Länder überzeugt hat und letztendlich auch eine Mehrheit nach Hause gebracht hat.

Die ÖVP ist einen konsequenten Weg gegangen, und zwar nicht den der Konfronta­tion, sondern jenen, Verbündete zu suchen. Der jetzige Vizekanzler Pröll hat bereits mit einer großen Gentechnikkonferenz in Österreich begonnen, Niki Berlakovich hat das entsprechend fortgesetzt.

Österreichs Bauern, das darf ich auch mit Stolz sagen, wirtschaften im Einklang mit der Natur und sind sicherlich Vorreiter in ganz Europa, ja beinahe weltweit, sage ich jetzt einmal. Aber gentechnikfrei wirtschaften allein genügt nicht, wir brauchen natürlich eine Gegenleistung dafür. Gentechnikfrei wirtschaften bedeutet höhere Kosten, und die Konsumenten stimmen im Supermarkt darüber ab, ob die Bauern sich das leisten kön-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite