Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 42

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Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich glaube, das Beste ist, sich das anhand von Best-Practice-Beispielen anzusehen. Ich weiß jetzt nur vom Bund, dass voriges Jahr an die 1 000 Mädchen in den einzelnen Ressorts waren und sich verschiedene Berufe angesehen haben. Wenn es heuer mehr als 1 000 sind, wäre ich froh darüber. Wir beginnen gerade, das zu bewerben.

Und: Vor Ort sind ja die Ausbildner und Ausbildnerinnen da, die die Berufe darstellen und die darlegen und erzählen, wie die Arbeit dort aussieht. Aber auch ausgelernte Lehrlinge können das tun. Ich habe beispielsweise im Arsenal eine ausgebildete Sattlerin kennengelernt, die erzählt hat, wie sie zu diesem Beruf gekommen ist. Diese soll auch den Mädchen schmackhaft machen, wie auch nicht typische Mädchenberufe attraktiv sein können.

Ich glaube, durch das Vorzeigen auf der einen Seite und durch schon in den Schulen durchgeführte Projekte auf der anderen Seite, aber auch durch ständige Kontakte mit der Wirtschaft und durch Einzelmaßnahmen, wo wir gemeinsam versuchen, Mädchen von neuen Berufen zu überzeugen, könnten wir da viel erreichen.

Auch der Talente-Check im Internet ist eine gute Möglichkeit, zu erfahren: Was kann ich denn wirklich?, oder die Kompetenzanalyse, wo man sich die Frage stellt: Kann ich vielleicht etwas ganz anderes als das, von dem ich glaube, dass es mich interessiert?

Diese Formen der Berufsfindung müssen wir forcieren.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Windbüchler-Souschill.

 


Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Knapp 47 500 junge Menschen unter 25 Jahren waren im Februar arbeitslos. Davon waren 16 350 junge Frauen. Sie haben uns gerade von Maßnahmen erzählt, die Sie in Bezug darauf gerne setzen würden.

Meine konkrete Frage ist: Wie und vor allem wann werden Sie diese Maßnahmen evaluieren? Und was ist ein Erfolg für Sie?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesminister, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, an dieser Stelle zu sagen, dass die Jugend­arbeitslosigkeit nicht vor allem die 16-, 17-, 18-Jährigen – schon auch – betrifft, sondern mehr die 20- bis 24-Jährigen. Das konnten wir in den letzten Tagen auch den Medien entnehmen, und auch der Sozial- und Arbeitsminister hat dahin gehende Äußerungen gemacht und hat dazu Stellung genommen. Und die Wirtschaftskammer macht gerade wieder Vorschläge, wie man dieser Entwicklung entgegentreten kann.

Eine Möglichkeit dabei wäre zum Beispiel, jene Betriebe, die Jugendliche aufnehmen, zu entlasten. Auf der anderen Seite ist es, glaube ich, auch wichtig, dass wir die Jugendlichen motivieren, selbst initiativ zu werden. Solche Maßnahmen müssen wir setzen. Der Arbeitsminister ist gerade dabei, Maßnahmen für Lehrlinge zu erarbeiten, und ich als Frauenministerin muss dabei darauf schauen, dass da die Mädchen nicht zu kurz kommen.

Ich glaube, es ist wichtig, jetzt das zusammenzuführen, was die Wirtschaftskammer und die Sozialpartner vorschlagen, und das, was der Arbeitsminister vorschlägt, um im Herbst das Ziel erreicht zu haben, dass etliche tausend Jugendliche weniger eine Arbeit suchen müssen. Bis dahin sollten wir das geschafft haben. Meine Aufgabe ist es jetzt, bei diesen Maßnahmen die Mädchen zu bedenken.

 


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