Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 160

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werden, unter industriellen Bedingungen, die eigentlich für die österreichische Land­wirtschaft wettbewerbsverzerrend sind.

Das kann es nicht sein, und daher ersuche ich Sie, Herr Bundesminister, in dieser Sache zügig und rasch die entsprechenden Vorlagen ins Haus zu bringen, damit wir das umsetzen, was die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten und auch die Bäuerinnen und Bauern eigentlich wollen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

16.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Höllerer zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.40.01

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werter Herr Bundesminister! Von der Ampel-Kennzeichnung jetzt wieder zurück zu den bald rot, weiß, gelb, grün gefärbten Eiern, weil Ostern schon so nahe ist.

Das Informationsbedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten bezüglich der Lebensmittel hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Die Konsumenten wollen nicht nur über das Produkt Bescheid wissen, sie wollen auch wissen, welche Rohstoffe verarbeitet wurden. Sie wollen über die Produktverfahren informiert werden und auch über Erzeugungsbedingungen und Herstellungsorte Bescheid wissen.

Beim Kauf von Eiern entscheiden die Konsumenten sehr bewusst über die Haltung der Legehennen, die dahinter steht. Es hat auch der Handel darauf reagiert. Beim Rohei werden ja mittlerweile Bodenhaltungseier und Freilandeier angeboten.

Man erkennt hier sehr wohl den Willen des Konsumenten, der dahinter steht. Wir wissen, dass in Österreich im Durchschnitt pro Kopf zirka 230 Eier im Jahr verbraucht werden. Ein Drittel davon wird als Frischei gekauft, zwei Drittel werden in verarbeiteten Speisen verkonsumiert. Diese werden von der Gastronomie, von der Hotellerie, von Großküchen, von der Verarbeitungsindustrie verwendet. Diese Käufergruppen, wissen wir aber auch, sind besonders preissensibel und haben bisher auch Käfigeier gekauft.

Seit 1. Jänner 2009 ist die Käfighaltung in Österreich verboten, in den anderen Ländern aber erlaubt. Herr Abgeordneter Pirklhuber, natürlich – da haben Sie recht! – befürchten die Bäuerinnen und Bauern dadurch einen Wettbewerbsnachteil. Wir wissen aber auch, dass wir mit den Eiern, die bei uns in Österreich produziert werden, nur zu zirka 70 bis 75 Prozent Selbstversorger sind

Es ist auch ein Ziel, die Herkunftsbezeichnung auf allen Produkten, in denen Eier verarbeitet werden, anzubringen. Wir wissen auch, dass das ein Prozess ist, weil ja natürlich auch von Ländern, die diese Produktkennzeichnung nicht haben, wenn die Österreicher das jetzt einführen würden, Produkte nach Österreich kommen, die dann nicht gekennzeichnet werden. Es könnte eine Verwirrung bei den Konsumenten entstehen, und das wollen wir natürlich nicht.

Wir wollen auf jeden Fall, dass diese verpflichtende Kennzeichnung bei den ver­arbeiteten Eiern auch auf EU-Ebene eingeführt wird. Und wir wollen in diesem Sinne diesen gemeinsamen Entschließungsantrag mittragen. Ich denke, dass auch die Grünen die Möglichkeit hätten, hier mitzustimmen. Es steht nämlich die Hoffnung dahinter, dass mittel- oder langfristig die Konsumentinnen und Konsumenten aus­reichend über die Herkunft der verarbeiteten Eier informiert werden, so dass dann tatsächlich keine „faulen“ Eier auf die Teller der Konsumentinnen und Konsumenten rutschen können. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

16.42

 


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