Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 74

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Hier ist natürlich Wien als echter Vorreiter zu nennen. In Wien wird ja bereits ab Herbst für alle Kinder, für die 0- bis 6-Jährigen ganztags ein Gratiskindergarten angeboten – ein echter Meilenstein, ein wichtiger Schritt.

In der Schule ist durch das Budget, durch die Einigung, die die Frau Bundesministerin heute erzielt hat, eine Fortsetzung des Reformweges, den sie eingeschlagen hat, möglich geworden. Wir werden weiter daran arbeiten, kleinere Klassen zu haben, die Kinder in kleineren Gruppen besser, individuell zu betreuen und zu fördern, die Tages­betreuung weiter auszubauen, die Sprachförderung weiter auszubauen, das Projekt Lehre mit Matura weiter auszubauen, das sehr wichtig ist, um die Durchlässigkeit im Bildungssystem zu garantieren, die Berufsorientierung in den Schulen auszubauen. Es ist auch sehr wichtig, die Kinder, die Schüler bereits in den Schulen zu unterstützen, ihre so wichtige Lebensentscheidung die weitere Ausbildung und Berufskarriere betref­fend zu treffen.

Es sind 600 Millionen € für die bessere Ausstattung der Schüler bereitgestellt, und auch eine neue Lehrerausbildung wollen wir angehen: neue Lehrer für die neue Schule in neuen Zeiten.

Sie sehen, sehr geehrte Damen und Herren, die heutige Einigung und die Schwer­punkte, die im Budget gesetzt worden sind, haben auch für uns hier im Haus den Weg freigemacht, an den wichtigen Bildungsreformen weiterzuarbeiten, daran zu arbeiten, dass es die besten Chancen für unsere Kinder gibt. Und das zählt wirklich zu den wichtigsten Aufgaben, die wir hier im Haus haben. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.17


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Karl. – Bitte.

 


11.17.27

Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Regierungsmitglieder! Werte Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Rosenkranz, Sie haben in Ihrer Rede unter anderem angesprochen, dass die Steuerzahler diejenigen sind, die bei dem verabschiedeten Maßnahmenpaket zur Kasse gebeten werden. Ja glauben Sie nicht, dass die Steuerzahler dazu bereit sind, in das österreichische Bildungssystem zu investieren? (Abg. Mag. Stadler: Das ist eine „Wohltat“! Die Leute wissen nicht mehr wohin mit ihrem Geld!)

Herr Finanzminister Pröll hat heute gesagt: Richtige Bildungspolitik entscheidet über die Chancen, die wir unseren Kindern und Jugendlichen für die Zukunft eröffnen. – Ich bin davon überzeugt, dass die österreichischen Steuerzahler den Kindern und Jugend­lichen diese Chancen, die das österreichische Bildungssystem zu bieten vermag, gerne eröffnen.

Ich halte es daher auch für sehr wichtig, dass die Bildung zu jenen Bereichen zählt, in denen deutliche Schwerpunkte im heute vorgestellten Budget gesetzt werden.

Bildung war ja auch ein Schwerpunkt in der politischen Diskussion in den letzten Wochen. Allerdings handelte es sich um eine sehr verkürzte Debatte, die der Be­deutung der Bildung keineswegs gerecht geworden ist.

Die Bildungsdebatte wurde in den letzten Wochen leider vielmehr auf eine Hetze gegen die Lehrer und das Schlechtmachen ihrer Arbeit reduziert. Den Lehrern wurde vorgeworfen, in der Krise nicht solidarisch zu sein, weil sie nicht bereit waren, zwei Stunden mehr zu arbeiten. Aber ist es solidarisch, wenn auf der einen Seite einige Lehrer mehr arbeiten, damit auf der anderen Seite 10 000 Lehrer arbeitslos werden?

 


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