Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 89

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0,8 m² überhaupt seine Arbeit verrichten? – oder der Ausbau der behindertengerechten Schule.

Das als Reform herzuzeigen, zu sagen, damit wird die Reform fortgesetzt, ist schon ein ziemlich mutiger Schritt. Da sind Sie wirklich in die Knie gegangen. Beim anderen Bereich muss man ja sagen: Sie haben ein bisschen mehr Geld bekommen, wobei nicht klar ist, wer das mit der BIG bezahlen soll. Ich nehme an, es wird letztlich mehr Geld für die Bildung bedeuten. Das unterstützen wir, das ist ja positiv.

Zum Abschluss noch zu den paar Dinge, die eigentlich notwendig wären: Wo hat sich denn im Förderbereich etwas an den Schulen verändert? Ist es nicht nach wie vor so, dass das Problem zu den Eltern verlagert wird, und zwar flächendeckend? Wenn Nichtgenügend auftreten, wenn Gefahr besteht, dass eine Klasse wiederholt werden muss, brennen die Eltern Länge mal Breite für Nachhilfe. Es geht uns um Struktur­reformen, um Bildungsreformen. – Das war jedoch ausschließlich ein Sparpaket und das Abwenden des Ärgsten, aber nicht mehr! (Beifall bei den Grünen.)

12.12


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ablinger. – Bitte.

 


12.12.38

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Abgeordneter Strutz – er kommt gerade wieder in den Saal –, dass Sie das Frauenthema bei dieser Diskussion bedienen, ist, finde ich, Chuzpe – eine Partei, die gerade einmal zwei Frauen in der Fraktion hat und die einen Landeshauptmann Dörfler hat, der, wenn ich mich richtig erinnere, gesagt hat, er ist so froh, dass seine Frau zu Hause ist und ihm die „Brennnesselsuppe“ in der Nacht kocht. (Abg. Ing. Westenthaler: Stimmt ja! Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Er hat gesagt: Frauen in der Landesregierung senken das Niveau! Abg. Grosz: Ist das schlecht? Was haben Sie gegen eine Brennnesselsuppe? Ich mache mir heute am Abend auch eine Brennnesselsuppe! Das ist gesund! Entschlackend!) – Wenn Sie sie selber machen, finde ich das gut. Damit könnten Sie die Zeit vielleicht sinnvoller verbringen. – (Abg. Grosz: Brennnesselsuppe ist entschlackend!)

Aber da Sie nicht zugehört haben, sage ich es Ihnen noch einmal: Der Kärntner Landeshauptmann Dörfler hat gemeint, wir sollten die Frauen aus der Politik raus­halten. Das BZÖ hüpft das ja ohnehin vor, aber das war die entscheidende Botschaft. Und dass Sie in diesem Zusammenhang die Chuzpe besitzen, das Frauenthema zu bedienen, finde ich mehr als merkwürdig. (Beifall bei der SPÖ. Abg. Weinzinger: Ein Frauenthema ist ganz was anderes, nicht das, was ihr da !)

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Er ist in der letzten Zeit durchaus einige Male bemüht worden: John F. Kennedy hat schon gesagt, dass es nur eine Sache auf der Welt gibt, die teurer ist als Bildung, und das ist keine Bildung. (Abg. Grosz: Sie haben es mit dem Obama auch schon nicht hingebracht!)

Das stimmt, Bildung kostet Geld. Bildung kostet manchmal sehr viel Geld, vor allem, weil sie personalintensiv ist, aber der Gesellschaft käme es definitiv teurer, würde sie an den Qualifikationschancen, an den Zukunftschancen junger Menschen sparen. (Abg. Grosz: Ist das Ihre Jungfernrede?)

Ein Beispiel von mehr Bildungschancen, von mehr Zukunftschancen, mehr Qualifi­kation ist ganz sicher dieses Modell der Neuen Mittelschule, zu der wir heute eine Novelle beschließen.

Lassen Sie mich aus meiner eigenen Erfahrung kurz etwas dazu sagen. Es war zwar nicht Neue Mittelschule, aber vom Prinzip her etwas Ähnliches, die Form eines integrativen Unterrichtes. Ich hatte in meiner Klasse Kinder mit AHS-Reife, Kinder mit


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