Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 90

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Hauptschulreife, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache.

Im Nachhinein gesehen war das ganz sicher ein Erfolgsmodell, denn das Wesentliche dabei war, dass es auf die Mischung ankommt. Allerdings hatten wir hervorragende Bedingungen. Wir konnten im Team unterrichten, und wir haben uns von einem Fächer­kanon verabschiedet. Wir haben im Wesentlichen Projektunterricht und Stationenbetrieb gemacht, mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen, und es hat sich gezeigt, dass diese Form funktioniert.

Vielleicht unterschätzt man manchmal, was Kinder zum Beispiel voneinander lernen können. Ich kann mich erinnern, als wir dieses Modell eingeführt haben, hat es ja immer diese Diskussionen um Leistungsfeindlichkeit, Einheitsbrei und Nivellierung nach unten gegeben. Niemand hat zum Beispiel gesehen, dass es doch für Kinder, die in einem gewissen Bereich schneller sind, eine hervorragende Wiederholung, eine hervorragende Festigung ist, wenn sie anderen Kindern dieses Thema noch einmal erläutern, noch einmal erklären. So qualifiziert man die Kinder, sodass sie viel mehr voneinander lernen können.

Deswegen auch ein Wort an Sie, Herr Walser. Es ist nicht so, dass es jetzt nur sozusagen eine dumme Einrichtung gibt und dass in der Schule gar nichts passiert. Es passiert schon jetzt enorm viel an Innovation, an pädagogischen Dingen. Das sollte man jedenfalls nicht unerwähnt lassen.

Ich bin im Übrigen froh darüber, dass wir diese Novelle heute beschließen, weil es ein Erfolgsmodell ist, wie meine Kollegin Kuntzl schon gesagt hat. Es ist eine Novelle, weil es zu großen Erfolg gegeben hat, und das freut mich sehr.

Zum Schluss kommend: Letztendlich bin ich froh darüber, dass es eine Einigung gibt, was das Budget für den Unterricht betrifft. Ich habe es auch unerträglich gefunden, vor allem deswegen, weil von beiden Seiten unzählige Feindbilder bedient worden sind. Viele KollegInnen haben mir gesagt, sie trauen sich schon gar nicht mehr zu sagen, dass sie LehrerInnen sind. Da kann man darüber lachen, aber jedenfalls spiegelt das ein Klima in einer Gesellschaft wider. Ich glaube, Feindbilder und rhetorische Aufrüstung braucht niemand in unserer Gesellschaft.

Insofern bin ich froh, dass wir jetzt wieder in die Zukunft schauen können. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.16


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Lettenbichler. – Bitte.

 


12.17.01

Abgeordneter Mag. Josef Lettenbichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Ge­schätzte Bundesministerin! Verehrte Damen und Herren auf der Besuchergalerie und zu Hause vor den Bildschirmen! Hohes Haus! Nachdem nun meine Vorredner, vornehmlich jene der Opposition, in den letzten 30 bis 45 Minuten nicht einmal mehr ein Wort über den ursprünglichen Tagesordnungspunkt verloren haben, nämlich über die Änderung des Schulorganisationsgesetzes, darf ich jetzt wieder zum Thema zurückkehren. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie wissen es, die Neue Mittelschule war vor allem in den letzten Jahren ein medialer Dauerbrenner. Wir können uns alle noch sehr gut an die Diskussionen erinnern. Heute geht es in einer Änderung des Schulorganisationsgesetzes wieder um die Modell­versuche dieser Neuen Mittelschule, allerdings um eine öffentlich weit weniger dis­kutierte Materie.

 


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