Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 96

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Schülerinnen und Schüler keine neunte Schulstufe positiv abgeschlossen hat, müssen wir feststellen, dass auch im Pflichtschulbereich Handlungsbedarf besteht.

Weniger Bürokratie, bessere Lehrerarbeitsplätze, mehr Schulautonomie – alles Fragen, die mit in dieser Bildungsdiskussion Platz finden sollen.

Sehr verehrte Damen und Herren! Für eine gute gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes brauchen wir die besten Schulen sowie Lehrerinnen und Lehrer, die bestmöglich ausgewählt, ausgebildet und gefördert werden. – Frau Bun­desministerin, meine Unterstützung haben Sie! (Beifall bei der SPÖ.)

12.36


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Fuhrmann. – Bitte.

 


12.37.01

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Frau Kollegin Musiol hat vorhin gesagt, alle wollen eine „andere Schule“, und meint wahr­scheinlich die Gesamtschule damit. – Wenn Sie das so gemeint haben, dann kann ich Ihnen nur sagen, die ÖVP will definitiv keine Gesamtschule! Wir haben dem Schul­versuch der Neuen Mittelschule zugestimmt, und wir haben auch zugestimmt, wenn es jetzt darum geht, den Bundesländern die Möglichkeit zu offerieren, verstärkt dieses Modell anzunehmen, im Wissen, dass nicht immer die Überzeugung vom besten Schulmodell auch der Grund war, warum diesem Modell im Endeffekt auch zugestimmt worden ist, sondern das durchaus auch mit finanziellen Fragen zu tun hatte.

Ich möchte aber auch unseren Standpunkt dazu darlegen, dass die Frau Bundesminis­ter eingangs gesagt hat, ihr Ziel sei es, die Neue Mittelschule in das Regelschulwesen zu überführen. – Frau Bundesminister, da geht es dann aber nicht darum, das beste Modell umzusetzen – wir haben es ja noch gar nicht evaluiert, wir haben noch nicht einmal begonnen, es zu evaluieren –, sondern das würde dann schon bedeuten, dass Sie ein ideologisches Modell umsetzen wollen. Und da spielt die ÖVP definitiv nicht mit!

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir wollen die besten Schulen für unsere Kinder, für unsere Jugendlichen. Das sind wir ihnen auch schuldig. Deshalb finde ich es schade, dass Bildungsdebatten vor allem in der Öffentlichkeit nicht dann stattfinden, wenn es um Qualitätsfragen geht, wenn man sich inhaltlich Gedanken macht, sondern immer nur dann, wenn eine PISA-Studie bevorsteht und man spekuliert, ob vielleicht die faulen Schüler schlechte Leistungen erbracht haben, oder es, wie wir es in den vergangenen Tagen und Wochen erlebt haben, darum geht, budgetäre Fragen zu klären und den Lehrer, die Lehrerin als Feindbild darzustellen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es nützt den Kindern und Jugendlichen nichts, aber es nützt auch dem Schulsystem und auch uns Politkern nichts, wenn wir versuchen, Lehrerinnen und Lehrer, denen wir unsere Kinder anvertrauen, die Schuld an der Bildungsmisere zu geben. Das ist nicht der Fall. Vielmehr ist es unsere Auf­gabe, Lehrerinnen und Lehrer dahin gehend zu unterstützen, dass sie von ihrer Kompetenz her und auch von ihrer Möglichkeit der Autorität her Kinder bestmöglich auf ihrem Lebensweg begleiten können.

Junge LehrerInnen sind engagiert, sind motiviert und möchten sich auch für unsere Kinder einsetzen. Das bedeutet für uns, dass die Ausbildung auf hohem päda­gogischem, aber auch inhaltlichem Niveau erfolgen muss – ein Vorschlag, den die ÖVP für die Zukunft ja bereits gemacht hat. Wir brauchen eine Schule, in der Leistung zählt, Leistung auch dann zählt, wenn es um die Bezahlung der Lehrerinnen und


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