Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll19. Sitzung / Seite 95

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Ressortleiterin. Er hat sich aber nicht immer aus der Debatte herausgehalten, sondern ab und an eskalierende Beiträge dazu geliefert hat, um sich dann letzte Nacht gemein­sam mit dem Kanzler sozusagen dafür feiern zu lassen, dass er zu einer Lösung dieses Problems beigetragen hat. (Präsident Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

Da muss ich der Kollegin Ablinger widersprechen und den Kolleginnen und Kollegen vom BZÖ beipflichten: Natürlich hat das auch eine frauenpolitische Komponente. Da sollten Sie, Frau Bildungsministerin, sich auch mehr zur Wehr setzen und sich das von Ihren Herren Regierungskollegen nicht gefallen lassen! (Beifall bei den Grünen.)

12.33


Präsident Fritz Neugebauer: Herr Abgeordneter Riepl ist der nächste Redner. – Bitte.

 


12.33.17

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Wir diskutieren bei diesem Tagesordnungspunkt die Änderung des Schulorgani­sationsgesetzes, und es geht um mehr Flexibilisierung für Schul- und Modellversuche an Pflichtschulen. Geprägt wurde die Diskussion der letzten zwei Stunden allerdings natürlich und verständlicherweise von der Debatte über die Reformen im Bildungs­bereich, die notwendig sind.

Eines ist, glaube ich, sicher: Das Budget, das heute vom Finanzminister vorgestellt wurde, sichert den Reformweg von Claudia Schmied, und ich denke, das ist eine ganz wichtige und deutliche Aussage, die nicht oft genug wiederholt werden kann.

Sehr verehrte Damen und Herren! Wir haben vor, von einem Bildungstief mit Reform­stau zu einem Bildungshoch mit bestmöglicher Bildung für unsere Kinder zu kommen. Ich denke, bei diesem Bildungshoch steht die Frau Bundesministerin im Mittelpunkt, und der Mittelpunkt bei einem Hoch, Frau Bundesministerin, ist meistens die Sonne. Für mich sind Sie ein bisschen wie die Sonne bei der weiteren Gestaltung dieses Bildungsprojektes, das notwendig ist.

Was ist das Bildungsprojekt? Kleinere Klassen – damit wurde begonnen; Kleingrup­pen­unterricht auch in den Berufsschulen – wird angegangen; Tagesbetreuung, Sprach­förderung, Neue Mittelschule: 240 Standorte – es ist schon gesagt worden – sind es mittlerweile, und es werden hoffentlich mehr werden; und: Lehre mit Matura, ein ganz wichtiger Bereich für jene, die den Bildungsweg über die Lehrausbildung fortsetzen.

Nach der Lehrerdebatte gilt es jetzt also, die Bildungsreform konsequent und mit besonderem Engagement weiterzuführen, Gas zu geben, möchte ich sagen, und nicht mehr lockerzulassen.

Einmal mehr, glaube ich, ist es angebracht, auch den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, die täglich beweisen, wie gut sie unterrichten können, danke zu sagen.

Das Thema Klassenwiederholung ist bereits angesprochen worden. Das ist ein Thema für die Zukunft. Wenn zehn Gegenstände unterrichtet werden, sieben werden positiv abgeschlossen und drei negativ, dann, glaube ich, muss man auch andere Möglich­keiten finden, als dem Schüler oder der Schülerin zu sagen: Mach die Klasse nochmals!, denn das kostet sehr, sehr viel Geld. 40 000 Kinder sind jährlich davon betroffen.

Das Thema Förderung, Förderkurse ist ebenfalls bereits angesprochen worden. Förderung gehört meiner Meinung nach in die Schule, Förderung soll nicht außerhalb der Schule betrieben werden müssen.

Es gibt also Ansätze und Möglichkeiten und Arbeit genug in diesem Bildungsbereich. Wenn wir wissen, dass in den ersten Klassen der Berufschulen heute ein Drittel der


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