Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 247

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19.19.45

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Der Grüne Bericht für das Jahr 2008 legt die aktuelle Situation der Landwirtschaft in Österreich dar. Er ist, wie Jakob Auer das trefflich sagte, sozusagen die Bilanz der Bauern.

Vor allem zeugt dieser Grüne Bericht aber auch von der gelungen Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft und den wertvollen Impulsen, die damit für Regio­nen entstehen. (Abg. Zanger: Lies nicht so schnell!) Es ist eine Win-Win-Situation: Es profitiert sowohl der Tourismus von der Landwirtschaft als auch umgekehrt. Sie sind Partner, sie leben miteinander und sie leben voneinander. 15 500 Betriebe nehmen an „Urlaub am Bauernhof“ teil. Sie erzielen damit ein Drittel ihres Ertrages, nämlich 31 000 € im Schnitt. Jedes siebente zu vermietende Bett in Österreich steht am Bau­ernhof.

Gerade die Tourismuszentren liegen – wenn man von den Städten absieht – meist in Talschlüssen unserer Gebirgstäler, also in wirtschaftlich schwachen, aber reizvollen Landschaften. Dort ist der Tourismus echter Wohlstandsverteiler, gemeinsam mit der Landwirtschaft.

Lieber Kollege Huber, reg dich nicht so auf, du übertreibst heillos und du hast natürlich auch die Äußerungen des Präsidenten völlig aus dem Zusammenhang gerissen! Du kommst mir genau so vor wie jene in Tirol, die derzeit ständig auf die Bauern hinha­cken und in der Frage der Agrargemeinschaften diesen dauernd vorwerfen, sie hätten etwas Unrechtmäßiges getan. (Abg. Huber: die ÖVP! Die Bauernmörder sind nicht wir! Ihr bringt die Bauern um!)

Das Potential der 70 000 Tourismusbetriebe und der gewaltigen Anzahl an Nächtigun­gen ist natürlich auch ein gewaltiger Schub am Lebensmittelmarkt. Ein Beispiel, wie touristische Zusammenarbeit funktioniert: Im Zillertal bekommen die Bauern jedes Jahr 2 Millionen € Entschädigung. 41 Bauern, drei Agrargemeinschaften betreiben Bergre­staurants, Schirm- und Schneebars. Ein Drittel der 1000 Beschäftigten bei den Seilbah­nen sind Nebenerwerbsbauern und ein Drittel der Bauern vermieten Zimmer. Eine gelungene Zusammenarbeit im aktivsten Tal der Welt, wo wir auch – nach Wien – den intensivsten Tourismus betreiben. (Abg. Huber: Da bist ja du Bürgermeister!)

Ich sage dir in Abwandlung eines Spruches: Der Bauernbund ist der warme Mantel, der warme Loden. Ihr hetzt und verbreitet heiße Luft. Ich bin lieber beim Bauernbund. Ich fühle mich dort sehr wohl. Wir können die Herausforderung Europa nur gemeinsam und in einem offenen Europa überleben. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Huber: Heiße Luft macht die ÖVP!)

19.22


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, bitte ich darum, die Kuh wieder in den Stall zu führen, die da oben steht. Wir haben sie ausreichend gesehen, jeder kennt das jetzt. (Abg. Dr. Fichtenbauer entfernt die rot-weiß-rote Kuh-Figur aus einer der hinteren Bankreihen des FPÖ-Sektors.) – Sehr schön, gut.

Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Brunner. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


19.22.34

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landwirtschaftsminister! Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher! Der biologische Landbau hat bewiesen, dass produktive, umweltschonende und marktorientierte Bewirtschaftung gleichzeitig möglich ist. Der Ausbau der biologi­schen Landwirtschaft ist daher ein lohnendes Ziel, und eine entsprechende Förderung


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