Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 183

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schaft dominiert. Wir vom BZÖ sprechen uns klar gegen jegliche Radikalisierung aus. (Beifall beim BZÖ.) Der Erfolg bei den Wahlen gerade bei den Jungwählern hat gezeigt, dass das der richtige Weg ist.

Mein heutiger Redebeitrag soll einmal mehr aufzeigen, dass der Bereich Kinder und Jugend eine Querschnittsmaterie ist. (Abg. Vilimsky: Das ist kein Redebeitrag, das ist ein Lesebeitrag!) Immer mehr ist auch die Bundesministerin für Inneres in die Materie involviert. Die Ursachen für kriminell werdende Jugendliche sind vielseitig. Es gilt, die Ursachen zu erforschen, den Jugendlichen zuzuhören und sie zu involvieren.

Faktoren sind die Jugendarbeitslosigkeit, fehlende Perspektiven, ein fehlender sozialer Rückhalt von den Eltern und zu Hause, Aggression und Gewalt gegen sich selbst. Das haben wir vor Kurzem bei einem Gespräch mit Kindern gehört, dass sich gerade Jugendliche und Kinder selbst verstümmeln und dann Gewalt gegen andere ausüben.

Der richtige Weg wäre es, Perspektiven zu setzen, Arbeitsplätze für Jugendliche zu schaffen, ihnen zu helfen, zum Beispiel einen neuen „Blum-Bonus“ einzuführen. Die Einführung eines Kündigungsschutzes wäre das Richtige. (Beifall beim BZÖ.) Gerade für Junge und Lehrlinge, die den Blum-Bonus II in Anspruch nehmen, gehört ein Kündigungsschutz eingeführt, um ihnen Sicherheit zu geben.

Auch die Aufklärung in den Schulen gehört intensiviert, damit sich Schüler konstruktiv damit auseinandersetzen. Ein Fach Politische Bildung gehört eingeführt, um ihnen die Zukunft der Politik näherzubringen. Erfahrungen in der „Demokratiewerkstatt“ oder gerade auch im Jugendparlament haben gezeigt, dass die Jugendlichen sehr wohl politikinteressiert sind.

Ich gehe davon aus, dass nicht alle Jugendlichen kriminell sind. Wir sollten sie gemein­sam unterstützen für eine gute Zukunft ohne jegliche Radikalisierung. – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ.)

17.28


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Schüssel. – Bitte.

 


17.29.08

Abgeordneter Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit dem Thema gegangen ist. Der „Kurier“ von morgen, Seite 3, ist lesenswert! Da wird uns der Spiegel vorgehalten, wie man uns sieht. (Der Redner hält die Seite der genannten Zeitung in die Höhe, auf der die Schlagzeile „Krokodile, Dackel & Dobermänner“ zu lesen ist. – Rufe bei ÖVP und BZÖ: Danke, Herr Faul!) Das sollte eigentlich schon zum Nachdenken anregen, dass wir so eine Art stillen Comment entwickeln, wie wir uns nicht gegenseitig dar­stellen sollten – mit Schimpfworten, mit Heruntermachen, mit Verächtlichmachen, mit Feindbildschaffung –, weil das nichts bringt.

Ich glaube, dass die Politik eine enorm wichtige Rolle spielen kann und muss. Dazu gehört aber auch, dass wir uns gegenseitig ernst nehmen, dass wir einander zu­hören. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.) Mir hat sehr gut gefallen, was Peter Wittmann gesagt hat; ich kann jedes Wort unterstreichen. Dazu gehört, dass wir auch ernst nehmen, dass wir als Demokraten in den Nationalrat gewählt worden sind und unsere Meinungen hier vertreten, und dass wir versuchen sollten – das ist der Appell an die Grünen – nicht alles zusammenzumischen.

Man kann natürlich gegen den Dritten Nationalratspräsidenten Graf sein, das ist klar. (Abg. Mag. Lunacek: Er ist gewählt worden!) Ob es besonders geschmackvoll ist, dann mit bestimmten Leiberln aufzutreten und „Schande“ hinauszuposaunen, ja, das ist eine Geschmacksfrage. Ich bin jedenfalls anderer Meinung. Das in Verbindung mit


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