Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 295

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sie so hinzustellen, als ob sie „Armutschkerln“ wären, finde ich mehr als bedenklich und bedauerlich. (Beifall bei der ÖVP.)

Dieses Leistungspotential, die Eigenverantwortung zeigen die Frauen in allen Be­reichen: sowohl bei der innerhäuslichen Erwerbstätigkeit – leider sozial nicht abge­sichert –, aber auch bei der außerhäuslichen Erwerbstätigkeit, wo viele nicht ent­sprechend entlohnt werden, da bin ich bei Ihnen. Aber gerade das Wirtschafts­wachs­tum der letzten Jahre zeigt ganz klar, dass ohne die Leistungsträgerin Frau dieses Wirtschaftswachstum und diese positive Entwicklung in Österreich nicht möglich gewesen wäre. Darauf sollten wir endlich einmal stolz sein: stolz, dass wir solche Frauen im Lande haben! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Hohes Haus! Es ist längst an der Zeit, überkommene Rollenbilder der Frauen und Männer abzuschütteln, zu überwinden und deren Stärken zu berücksichtigen und zu fördern. Dieses Frauenbudget, das natürlich in Absprache auch mit den Sozialpartnern festgeschrieben wurde, ermöglicht, im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes Verbes­serungen herbeizuführen.

Ich bin sehr neugierig, wie es sich letztendlich in einem Jahr in der Debatte, in der laufenden Debatte und Legislaturperiode darstellen wird. Ich weiß schon: Kein Haus, keine Straße wird in einem Jahr oder in einem Monat gebaut, je nachdem. Auch das ist erst der Anfang des Gender Budgeting, auch hier sind wir erst dabei, durch die Veran­kerung des Gender Budgeting in allen Ressorts die ersten wichtigen und richtigen Schritte zu setzen.

Da das Frauenbudget um 14 Prozent erhöht wurde, gratuliere ich Ihnen dazu, sehr geehrte Frau Bundesministerin, dass Ihnen das in der Verhandlung mit Finanzminister Pröll gelungen ist, denn es ist nicht leicht, in Zeiten wie diesen ein derartiges Budget zu halten. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich sage auch ganz offen, meine Damen und Herren, mir wäre es schon am liebsten, wenn ich ein Frauenbudget hätte, das ausschließlich zur Weiter- und Ausbildung der Frauen dient und dessen Großteil nicht in Institutionen und Einrichtungen zum Schutz und zur Hilfe von geschlagenen Frauen, von belästigten Frauen, die physisch und psychisch erkrankt sind, hineinfließen würde.

Es ist eine Schande, das muss ich schon zugeben, dass es nach wie vor notwendig ist, so große budgetäre Brocken genau in diesem Bereich einsetzen zu müssen. Ein Frauenbudget sollte in die Zukunft schauen können, es sollte die Gegenwart meistern und zukunftsorientiert Möglichkeiten bieten, die Leistungen der Frauen weiter zu unterstützen und zu fördern und auch die Familien und Kinder entsprechend zu schützen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Geschätzte Frau Bundesministerin! Ich glaube, dass wir mit diesem Frauenbudget Maßnahmen setzen können, um auch spürbare Verbesserungen für Frauen in allen Altersgruppen auf allen Ebenen in allen Bundesländern verwirklichen zu können.

Meine Damen und Herren! Ob Budgeterhöhung, ob mit oder ohne Nationalen Aktions­plan, wir werden von den Frauen nicht an den Zahlen und Worten, sondern vor allem an unseren Taten gemessen werden. (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP sowie Beifall bei der SPÖ.)

11.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haubner. – Bitte.

 


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