Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 308

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wichtig, weil wir der Meinung sind, dass genau diese Werte notwendig sind, damit wir eine Zukunft haben, in der ein gedeihliches Zusammenleben zwischen Mann und Frau möglich ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Das heißt, wir Freiheitlichen wollen eine Förderung und Stärkung der Familien, und wir wollen das deswegen, weil dies ganz einfach wichtig ist für das Gemeinwohl und auch für das Wohl und für die Erziehung unserer Kinder. Die Familie bringt die nötige Geborgenheit und auch Halt. Das ist auch wichtig für das Zusammenleben zwischen Mann und Frau, weil das ganz einfach auf gegenseitiger Achtung, Vertrauen und Liebe basiert. Wir sind für die Wahlfreiheit der Geschlechter, damit die Lebensform individuell angestrebt werden kann, und es muss gewährleistet sein, dass es, wenn man sich entscheidet, Kinder zu bekommen und sie großzuziehen, nicht von Nachteil ist.

Erfolgreiche Weiblichkeit und Mütterlichkeit dürfen nicht auseinanderdriften. (Beifall bei der FPÖ.)

12.34


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ablinger. – Bitte.

 


12.34.18

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regie­rungsbank! Herr Präsident! Meine Damen und Herren von der Volksanwaltschaft! Frau Abgeordnete Unterreiner, ich probiere es noch einmal: Es stimmt, ja, nur Frauen können Kinder bekommen. Ja, es stimmt, nur Frauen können Kinder stillen, aber das ist es auch schon. Alles, was danach kommt, können sich Frauen und Männer part­nerschaftlich aufteilen. Also Männer und Frauen können gleichermaßen Kinder betreuen. Vielleicht können wir uns einmal auf das einigen. Es ist nicht so wie das, was Sie daraus hervorzaubern.

Ich glaube, dass Sie es noch immer nicht wirklich verstanden haben, was diese Rollenbilder bedeuten, was gesellschaftlich geprägt ist, was gesellschaftlich vorgelebt wird. Das steht nicht in einem Zusammenhang damit, ob man eine Frau oder ein Mann ist, sondern es ist das, was perpetuiert wird.

Auch Frau Gartelgruber hat die Benachteiligung der Frauen beim Wiedereinstieg kriti­siert, hat die Armut von Alleinerzieherinnen kritisiert und die fehlende so genannte Wahlfreiheit. Frau Gartelgruber, das ist richtig! Und Ihr Vorschlag ist deswegen: Haus­frauenlohn.

Das halte ich für eine interessante Rolle, weil genau dieser Hausfrauenlohn die un­gleichen Verhältnisse zwischen Frauen und Männern perpetuiert. Genau deswegen, weil Frauen und Männer nach wie vor in unserer Gesellschaft ungleich behandelt werden, würde ein Hausfrauenlohn nur eine Verlängerung bedeuten. Da Frauen aus­schließlich oder fast ausschließlich für Haus- und Familienarbeit zuständig sind, genau deswegen ist der Wiedereinstieg so schwierig. Genau deswegen sind Frauen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung benachteiligt, und genau deswegen ist der Ein­kommensunterschied so groß. Und genau deswegen sind sie auch von Armut mehr betroffen.

Frauen, Frau Gartelgruber, werden in dieser Hinsicht gesellschaftlich benachteiligt, das hat gar nichts mit Biologismus zu tun. Männer werden von der Doppelbelastung verschont und auf dem Arbeitsmarkt bevorzugt. (Abg. Grosz: Wie der Herr Faul, kriegt zwei Gehälter und arbeitet nichts!) Willkommen in der Wirklichkeit, Frau Gartelgruber, darum geht es! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn Sie sich für Hausfrauenlohn einsetzen, dann sagen Sie auch dazu, Sie wollen weiterhin die partnerschaftliche Aufteilung verhindern, Sie wollen weiterhin die un­gleichen Einkommen und weiterhin die Abhängigkeit von Frauen von Männern perpe-


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