Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 423

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Zum Zweiten: Ich meine, dass wir mit diesem Budget zufrieden sein können. Wir haben eine Möglichkeit geschaffen, gemeinsam mit dem Bundesministerium die Mehrmittel, die für das heurige Jahr zur Verfügung stehen, zielgerichtet zu vergeben. Diesen Artikel haben wir schon in den letzten Wochen verabschiedet. Ich meine, dass die Möglichkeit, dort zu steuern, sehr gut gegeben ist.

Es ist aber auch eine Herausforderung des Sports, dass die Kinder in den Pflicht­schulen immer dicker werden, dass 40 Prozent der Kinder in den Klassen Übergewicht haben, dass bereits 16 Prozent der Kinder in den Pflichtschulen adipositasgefährdet sind. Ich glaube, dass der Sport den einzigen Ansatz bietet und den Leuten durch Bewegung weiterhin die beste Möglichkeit gibt, dem gegenzusteuern. Altersbedingt gibt es immer mehr aktive Senioren. Auch für diese Zielgruppe ist das Sportangebot zu erweitern. Und es gilt auch weiterhin im Betriebssport aufzuholen und in all jenen Bereichen Akzente zu setzen.

Das Ministerium macht das mit Vorgaben. Ich glaube, dass das Budget ausreicht, um diese Vorgaben zu erfüllen, und letztendlich im Sport mehr Geld zur Verfügung steht. Und mehr Geld in diesem Bereich zu haben bedeutet auch, einen Beitrag zur Gesund­heit der gesamten Bevölkerung zu liefern. Ich glaube, der Sport erfüllt durch die Ange­bote diese Anforderung. (Beifall bei der SPÖ.)

18.27


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Spadiut. Ich darf Ihnen mitteilen, es sind von Ihrer Fraktion noch vier Redner zu Wort gemeldet. Die gesamte Restredezeit Ihrer Fraktion beträgt 9 Minuten.

 


18.27.54

Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Der Schulsport, die körperliche Ertüchtigung in den Schulen, der Turnunterricht werden sehr stark vernachlässigt. Nicht nur die stark begrenzte Zahl der Turnstunden, auch die Art der Durchführung der Sportstunden ist besorgniserregend. 19 Prozent der sechs- bis fünfzehnjährigen Schulkinder sind übergewichtig, davon sind 8 Prozent adipös.

Die Schulärzte und die Sportlehrer sind gefordert, präventiv und therapeutisch diesen Missstand zu beseitigen. Die entscheidende Aufgabe fällt den Schulärzten zu. Diese sollten neben der Körpergröße und dem Körpergewicht den Gesundheitszustand und die Fitness der Schüler erheben.

Dies könnte in Anlehnung an den Leistungstest der Atemschutzgeräteträger der Feuer­wehr durchgeführt werden. Bei diesem Test werden Ausdauer, Fitness, Lungenfunktion und viele andere Parameter erfasst, die über den Gesundheitszustand der Kinder Auskunft geben. Aufgrund dieser Parameter sollte in Zusammenarbeit mit den Sport­lehrern ein Trainingsprogramm für die Sportstunden erstellt werden.

Der Turnunterricht sollte ja nicht so gestaltet werden, dass je nach Stimmungslage des jeweiligen Turnlehrers Fußball, Handball oder Laufen auf dem Programm steht. Durch gezieltes Training lassen sich der Gesundheitszustand und die Fitness der Schüler ver­bessern.

Es ist leicht möglich, den Unterricht in unterschiedlichen Gruppen abzuhalten und je nach Fitness der Gruppen verschiedene Trainingsprogramme durchzuführen. Es ist auch nicht gesagt, dass es im Sportunterricht keine Hausaufgaben geben kann. Die Aufgabe, etwa Sit-ups, Liegestütze, Laufen oder Walken durchzuführen, kann zwar nicht überprüft werden, kann aber ein Ansporn für zusätzliche körperliche Betätigung sein.

 


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