Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 426

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Die Gemeinsamkeit, die Partnerschaft von Staat und organisiertem Sport, die Partner­schaft zwischen Bund, Land und Gemeinden, der Wirtschaft und den Medien, sie ist das Kernziel unseres gemeinsamen Vorhabens, ein Bündnis für den Sport mit allen Beteiligten zu entwickeln.

Meine Damen und Herren! Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es Bundes­mi­nister Darabos gelungen, eine wesentliche Verbesserung der finanziellen Rahmen­be­dingungen in diesem Budget zu verhandeln. Es ist dies die Grundlage für Vielseitigkeit, für sportliche Aktivitäten, für Breiten-, aber auch für Spitzensport. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.38


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lugar. – Bitte.

 


18.38.38

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Hohes Haus! Mir geht es heute um das Thema Doping. Diese Diskussion ist aus meiner Sicht etwas scheinheilig geführt, wenn man sich anschaut, dass es in manchen Sportarten ohne Doping gar nicht mehr geht, weltweit im Spitzenfeld mitzuhalten, ob das jetzt der Radsport ist, ob das Gewicht­heben ist, ob das Bereiche der Leichtathletik sind. Ich könnte die Liste hier unendlich fortsetzen. Das heißt, wer in Österreich im internationalen Spitzensport mithalten will, ist gezwungen, dementsprechend nachzuhelfen. (Abg. Großruck: Schachspielen!)

Das Problem geht ja noch viel weiter. China ist mittlerweile das größte Dopingland auf der Erde, man nimmt dort das meiste Geld in die Hand, investiert Unsummen in die Entwicklung neuer, innovativer Dopingmittel. 90 Prozent der innovativen Dopingpro­dukte kommen mittlerweile aus China. Weiters gibt es Zigtausende im internationalen Sport, die dopen. Und wenn dann einer den Kopf herausstreckt, dann wird sozusagen nach dem Motto: Rübe ab! auf diesen eingedroschen, und dann geht man zur Tages­ordnung über.

Aber, meine Damen und Herren, wir können hier nicht zur Tagesordnung übergehen. Ich nehme nur ein Beispiel heraus: Bedenken Sie, dass die Tour de France über 3 200 Kilometer geht, 33 000 Höhenmeter überwindet – das ist fünf Mal auf den Mount Everest hinauf –, und das Ganze in drei Wochen, mit einer Durchschnittsgeschwin­digkeit von 40 Stundenkilometern. – Ich weiß nicht, wer von Ihnen Rad fährt, aber es ist schon schwierig, eine Stunde lang mit 30 km/h zu fahren – aber geradeaus und nicht auf einen Berg hinauf wie in diesem Fall mit 40 Stundenkilometern und das drei Wochen lang.

Deshalb kann ich eines sagen: Wenn wir nicht von dem Prinzip schneller, höher, weiter abgehen und wenn wir nicht davon abgehen, unsere Sportler dazu zu nötigen, ent­sprechend nachzuhelfen, um unserem Bedürfnis nach immer größeren Rekorden nachzukommen, dann werden wir das Problem langfristig nicht lösen.

Das heißt, um das Problem Doping lösen zu können, müssen wir den Sportlern eine Alternative jenseits des Dopings geben. Sie müssen die Möglichkeit haben, in unserem System auch mit einer Leistung, die sozusagen den menschlichen Möglichkeiten angepasst ist, Auskommen und Anerkennung zu finden. Wenn wir das schaffen, dann können wir zumindest in Österreich einen fairen Sport gewährleisten; wenn uns das nicht gelingt, dann sieht es leider gar nicht gut aus. (Beifall beim BZÖ.)

18.41


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Weninger. – Bitte.

 


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