Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 543

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Vor allem im Bereich der Erwachsenenbildung gibt es auf den Universitäten viel zu wenig Angebot. Ja es ist sogar so, dass im Erwachsenenbildungsbereich Menschen über 28 Jahre systematisch diskriminiert werden. Ich habe es selbst auf der Univer­sität Wien erlebt, dass es, wenn 30 Seminarplätze zur Verfügung stehen, eine Warte­liste von über 100 Personen gibt. Auf der Warteliste wird dann nach dem Alter gereiht. Das heißt, wer über 28 Jahre ist, hat keine Chance, dort jemals einen Platz zu bekom­men. Ich habe das selbst erlebt. (Abg. Mag. Johann Maier: An die Gleichbehandlungs­kommission wenden!) – Stimmt! Genau! – Ich habe das auch schon dem Herrn Bundesminister gesagt. Ich weiß nicht, ob er in dieser Sache schon aktiv geworden ist.

Es geht mir da um Folgendes: Wir müssen die Erwachsenenbildung mehr in den Fokus nehmen. Es passiert auf der Universität leider viel zu wenig in dieser Hinsicht. Es gibt keine flexiblen Seminare, die auf Erwachsenenbildung abzielen.

Eine Ausnahme gibt es in Österreich, und zwar die Universität Linz. Dort wird das Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften angeboten, das wirklich ein Vorzeigeprojekt ist. Da sieht man, wie es funktionieren kann und wie es funktionieren soll. Bei diesem Fernstudium kann man dezentral Prüfungen ablegen, man kann mit Multimediaeinsatz auch mündliche Prüfungen ablegen.

Also dieses Beispiel sollte Schule machen, Herr Bundesminister. Ich weiß nicht, ob Sie in diese Richtung schon einiges planen, aber ich kann es Ihnen nur sehr ans Herz legen. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Eines ist auch ganz sicher: Die moderne Arbeitswelt wird von uns allen fordern, dass wir lebenslang lernen. Das heißt, es kann durchaus sein, dass ein 40-Jähriger noch einmal komplett umsattelt und ein Alternativstudium in Angriff nimmt; dafür muss die Politik, dafür muss die Universität dementsprechend gerüstet sein und auch die Möglichkeiten anbieten, dass das berufsbegleitend funktioniert.

Wie gesagt, vor allem im Bereich des lebenslangen Lernens tut die Regierung wieder einmal viel zu wenig – speziell auf den Universitäten. Deshalb sage ich: Wir verschla­fen die Herausforderungen der Zukunft, unsere Bundesregierung schläft leider, auch was diesen Bereich betrifft. (Beifall beim BZÖ.)

15.02


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Mag. Donner­bauer mit 3 Minuten gewünschter Redezeit zu Wort. – Bitte.

 


15.02.24

Abgeordneter Mag. Heribert Donnerbauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Hohen Hauses! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man die bisherigen Redebeiträge zu diesem Budgetkapitel zusammenfasst, so lässt sich wohl übereinstimmend konstatieren, dass Forschung und Entwicklung sowie eine fundierte und bestmögliche Ausbildung – gerade auch in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit – für die Zukunft die wichtigsten Rüstzeuge sind.

Wenn man hier diese beiden Budgets, die wir heute und in den nächsten Tagen diskutieren, aber auch jene der letzten Jahre Revue passieren lässt, so zeigt sich, dass Österreich, dass unser Land in diesem Bereich an sich sehr gut unterwegs ist und mit diesen beiden Budgets sehr gut aufgestellt ist – und zwar gut unterwegs ist in Richtung des Ziels, das sich die Europäische Union, das wir uns gemeinsam in Barcelona gesteckt haben, nämlich bis zum Jahr 2010 3 Prozent Forschungs- und Entwicklungs­quote zu erreichen.

Dieses Ziel ist durchaus realitätsnahe. Dass dieses Ziel realitätsnahe ist, dazu tragen auch die Budgets für 2009 und 2010, entsprechend ihrem Anteil, bei. Warum ist das


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