Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 583

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reich der Gesundheitsberufe. Ich glaube, dass dieses Kapitel besonders betont werden muss, weil sich hinter dem Wort „Gesundheitsberufe“ vieles verbirgt. Darunter sind – das sollte uns bewusst sein, wenn wir darüber reden – die Tätigkeiten im Rahmen der Gesundheitsversorgung zu verstehen, die unmittelbar beziehungsweise am und für den Menschen getätigt werden: zum Zwecke der Förderung, der Erhaltung, aber auch der Wiederherstellung oder Verbesserung seiner Gesundheit.

Wenn sich die Regierung dazu bekannt hat, unser Gesundheitswesen weiter zu ver­bessern, dann ist für mich auch klar, dass die personellen Ressourcen diesbezüglich eine Schlüsselrolle spielen. Daher sind jene Personen, welche die Gesundheitsdienst­leistungen am und für die Menschen erbringen, einfach das Um und Auf im Gesund­heitswesen. (Beifall bei der SPÖ.)

Dieser Bereich ist, wie wir alle wissen, ein sehr dynamischer und expandierender, wobei die Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Gesundheitsdienstleister und die Qualitätssicherung, aber auch und nicht zu vergessen die Kosten-Leistungs-Relation für uns eine besondere Herausforderung in den nächsten Jahren darstellen.

Wir können die Augen nicht davor verschließen, dass aufgrund des höher entwickelten Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung und auch aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung eine steigende Nachfrage bei den Gesundheitsdienst­leistun­gen zu verzeichnen ist.

Das bedeutet aber auch, dass jene Menschen, die in den zahlreichen Gesundheits­berufen tätig sind und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung im intra- und extramuralen Bereich, in der Prävention, in der Diagnostik, in der Therapie und der Rehabilitation leisten, auch eine besondere Aus- und Weiterbildung benötigen.

Meiner Meinung nach wäre es in diesem Zusammenhang eben sehr wichtig – über die postpromotionellen Ausbildungen hinaus, die der Arzt im Rahmen von Lehrpraxen künftig machen kann –, auch eine modulare Ausbildung für alle im Gesundheitsbereich tätigen Menschen zu gewährleisten. (Beifall bei der SPÖ.)

17.11


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jury. – Bitte.

 


17.12.00

Abgeordneter Josef Jury (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Gesundheitsdebatte im österreichischen Parlament – immer wieder eine spannende Angelegenheit; spannend vor allem dann, wenn man sich den Hintergrund dieser gan­zen Gesundheitsdebatte vor Augen führt. Es werden Budgets festgeschrieben, fortge­schrieben, es werden Abgänge einfach vom Staat übernommen, aber es wird null Augenmerk gerichtet auf eine Strukturreform des Gesundheitssystems. (Beifall beim BZÖ.)

Das österreichische Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt, und, Herr Dr. Rasinger, es stimmt schon, natürlich wollen wir auch die PensionistInnen, die Min­destpensionistinnen in Zukunft anständig ärztlich betreuen. Aber wenn das auch in Zukunft fortgeschrieben und festgeschrieben sein soll, dass jeder eine anständige ärztliche Grundversorgung in Österreich haben kann, dann brauchen wir Struktur­reformen. (Beifall beim BZÖ.)

Wozu brauchen wir 26 Krankenversicherungsträger? Oder – Herr Abgeordneter Maier, das ist immer wieder Ihr schönes Thema, wenn man sich das anschaut –: Über 50 000 e-cards werden gestohlen, 144 000 e-cards gehen verloren. Da gibt es wohl einen schwunghaften Handel, und das wäre schon einmal ein Punkt, um einzuhaken. (Beifall beim BZÖ.)

 


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