Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 628

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Heidemarie Unterreiner, Dr. Walter Rosenkranz und weiterer Abgeordneter betreffend Musikerziehung in Österreich

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, alle notwen­digen Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterrichts-, Kunst- und Kulturpolitik im Be­reich der Musikerziehung völlig neu zu ordnen und in diesem Sinne

entsprechende Budgetmittel für Musikerziehung bereitzustellen,

eine ,Koordinierungsgruppe Musikerziehung’ zu schaffen,

ausreichend Musikschulplätze zu schaffen,

Musikinstrumente für Kinder aus sozial schwachen Familien bereitzustellen,

Begabtenförderungen sicherzustellen,

musikalische Ausbildung für pädagogisches Personal an Kindergärten und Volksschu­len verpflichtend zu machen, sowie

eine durchgehende musische und bildnerische Erziehung in allen Schultypen zu schaf­fen.“

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(Beifall bei der FPÖ.)

Der Hintergrund dafür ist klar: Man weiß, dass die Befassung mit Musik, das Erlernen eines Musikinstruments für die Entwicklung des Intellekts eines Kindes von maßgeb­licher Bedeutung sind. Ich glaube, das dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Überdies rühmt sich ja Österreich, eine Kulturnation zu sein, insbesondere ein Mu­sikland.

Mit der Zustimmung zu diesem Antrag können Sie als Hohes Haus heute noch bezie­hungsweise im Rahmen der Abstimmungen ein deutliches Zeichen setzen, dass wir eben tatsächlich eine Musiknation sind und auch bleiben wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

Mir ist schon bewusst, dass manche Dinge, insbesondere das Musikschulwesen, auch in die Kompetenz der Länder fallen, aber man darf ja trotzdem das eine oder andere, also auch die Musikerziehung völlig neu ordnen. Man darf auch hier nicht von vorn­herein in einer Gedankenwelt zwischen Bund und Ländern verharren. Darauf möchte ich auch noch später im Rahmen der allgemeinen Unterrichtsdebatte zurückkommen.

Die Bildungspolitik beziehungsweise Schulpolitik beziehungsweise Lehrerpolitik bezie­hungsweise die Diskussion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, worauf sich ja vor einigen Wochen und Monaten die Diskussion medial zugespitzt hat, ist mir im Übrigen so vorgekommen wie ein Formel 1-Rennen. Die Frau Bundesministerin ist in einem Boliden gesessen, ist mit heulendem Motor und quietschenden Reifen davonge­braust, aber in der ersten Kurve hat es bereits Motorschaden und Getriebeschaden oder Ähnliches gegeben. Seither gibt es eigentlich nur mehr auf jede Anfrage die gleiche Antwort. Wir fragen: Was tut sich in der Bildungsreform hinsichtlich einer Ver­waltungsreform, wo uns der Rechnungshof ja gesagt hat, dass da sehr viel einzu­sparen wäre? Oder: Was tut sich bei der Lehrerausbildung? – Die Antwort ist: Es gibt einen Arbeitskreis, eine Arbeitsgruppe dafür.

 


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