Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 673

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bundesweit gelingt, das zu erreichen, was Oberösterreich bereits vormacht, nämlich flächendeckend umzusetzen, dass in allen Pflichtschulen nicht mehr als 25 Kinder in einer Schulklasse sind. Außerdem hat Oberösterreich dies in den AHS-Unterstufen mit bis zu 70 Prozent umgesetzt. (Beifall bei der ÖVP.)

Das ist ein toller Erfolg von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer für die Ausbildungs­qualität in Oberösterreich. Wenn Sie sich nun fragen, wie das zustande kommt, kann ich Ihnen sagen, ich glaube, es ist ganz einfach das gute Zusammenspiel und das Funk­tionieren aller Verantwortlichen in der Politik, im Bildungsbereich, der Lehrer, Eltern, Schüler, die miteinander reden und nicht versuchen, von oben herab zu agieren. Vielleicht könnte man sich davon durchaus auch auf Bundesebene und viel­leicht auch in dem einen oder anderen Bundesland etwas abschauen.

Als Bürgermeister und Schulerhalter einer kleinen Landgemeinde kenne ich zudem das Problem der Integration von Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Mutter­sprache. Bessere und gezielte Sprachförderung ist das Um und Auf eines guten Unterrichts. Wenn einzelne Kinder dem Unterricht nicht folgen können, weil sie die Unterrichtssprache nicht oder nur mangelhaft beherrschen, dann leidet die Qualität des Unterrichts für alle Kinder, nicht nur für die Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache. Das hat aber nichts mit Fremdenfeindlichkeit oder Ähnlichem zu tun, sondern hier geht es ausschließlich um die Verbesserung der Ausbildungsqualität. Mit gezielten Förder­kursen stärken wir die Qualität des Unterrichts und die Integrationsbereitschaft dieser Familien.

Geld, das in die Ausbildung junger Menschen investiert wird, kommt allen zugute: der Gesellschaft, dem sozialen Zusammenhalt, der Wirtschaft und dem Ansehen eines Landes. Daher ist es gut und richtig, dass trotz Sparmaßnahmen das Bildungsbudget in den nächsten beiden Jahren eine Erhöhung erfährt. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Gaßner.)

11.27


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Jannach. – Bitte.

 


11.27.24

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich kann Herrn Abgeordnetem Prinz absolut zustimmen: ein Bekenntnis zu unserer deut­schen Sprache! Wir finden im Budget – und das hat, glaube ich, ein bisschen Tradition – leider kaum einen Ansatz für unsere heimische Kultur und für unser heimi­sches Brauchtum. Ich weiß natürlich, dass das Ländersache ist und nicht erste Auf­gabe des Bundes und dass die Finanz- und Wirtschaftskrise andere Prioritäten setzt, aber trotzdem halte ich es für einen Fehler, den Bereich des heimischen Brauchtums und auch die Traditionsvereine vonseiten des Bundes wenig bis gar nicht zu unter­stützen.

Gerade in Zeiten, in denen man die Europäische Integration so massiv vorantreibt und man bestrebt ist, in Europa alles zu vereinheitlichen, ist es für uns als FPÖ ganz besonders wichtig, unsere heimische Kultur, unser Brauchtum, aber auch unsere deut­sche Sprache – und man muss es schon beinahe so sagen – zu beschützen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich weiß, es wird von einer Fraktion hier im Hohen Haus meistens kritisiert, wenn man das Wort „Heimat“ in den Mund nimmt, man wird dann gleich in ein Eck gestellt, aber wir als FPÖ bekennen uns dazu, wir wollen das auch fördern und verlangen daher im Budget einen Ansatz dafür. (Beifall bei der FPÖ.)

Unsere Sprache, vor allem all die Dialekte – hier im Haus sind ja fast alle Dialekte vertreten, weil aus jedem unserer neun Bundesländer Abgeordnete kommen – müssen


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