Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 678

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Gratiseintritt ist ein Beitrag dazu, aber es gibt noch viele andere Angebote, die mit diesem Budget abgedeckt und gefördert werden können.

Zum Film ist schon sehr viel gesagt worden, und auch zu den Erfolgen, die Österreich mit seinen Filmschaffenden in den letzten Jahren erreicht hat. Durch die Aufstockung des Filmbudgets werden wir wahrscheinlich noch an sehr vielen weiteren Erfolgen teil­haben können, denn da wird die Basis für ein gutes Klima gelegt, in dem Filmschaf­fende tätig sein und Erfolge einheimsen können.

Auch die Förderung von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern ist ein wesentlicher Aspekt. So gibt es die Nachwuchsstipendien und auch die Förderungen von Auslands­ateliers.

Was auch sehr wichtig ist und worüber wir immer wieder Diskussionen führen, ist die Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden. Diesbezüglich gibt es wesentliche Maßnahmen und Weiterentwicklungen. Wir haben noch nicht das Optimum erreicht, aber wir sind sehr daran interessiert, und eine eben durchgeführte Studie zur Situation von Kunstschaffenden wird uns da weiterbringen.

Dem Kulturbegriff der Fraktionen FPÖ und BZÖ, die eigentlich nur Kultur mit Zucker­guss und Lipizzanern haben wollen, können wir nur eine Absage erteilen. Für uns hat Kunst und Kultur mit viel mehr zu tun. Auch der Blick auf die dunklen Kapitel in unserer Geschichte ist ein sehr wesentlicher und wichtiger. Wir müssen uns dem aussetzen, und wir müssen das auch kulturell und künstlerisch aufarbeiten, und das ist gut so. (Beifall bei der SPÖ.)

11.45


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Tadler. – Bitte.

 


11.45.33

Abgeordneter Erich Tadler (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Das Budget schaut ja auf den ersten Blick vielversprechender aus, als es tatsächlich ist, berücksichtigt man die Inflationsrate und den Finanzrahmen der nächsten Jahre. (Abg. Riepl: Müssen Sie halt zweimal hinschauen!) – Ich schaue sicher zweimal hin, Herr Kollege. Von einer glorreichen oder großen Erhöhung kann leider nicht die Rede sein.

Auch ich hoffe, dass Sie, Frau Bundesminister, zukünftig die Möglichkeit haben, Ihren selbstgesteckten Zeitplan einzuhalten. Da gibt es noch einige offene Baustellen, auf die Sie ja hingewiesen haben, Stichwort Restitutionsgesetz, Völkerkundemuseum, fehlender Tiefenspeicher für die Nationalbibliothek, und – Sie haben es ja erwähnt – freier Eintritt für Jugendliche in Bundesmuseen, den es ab 2010 geben soll und den wir vom BZÖ ja immer gefordert haben.

Aber bleiben wir beim Thema Museum: Wenn man das Budget so betrachtet, könnte man meinen, dass Kunst und Kultur primär nur in den Bundesmuseen repräsentiert werden. Wie viel an Subventionen ist dem Staat ein Besucher wert? – Aus dem Kultur­bericht 2007 geht Folgendes hervor: Wenn man die Bundesförderung auf die Be­sucherzahl herunterrechnet, so wird jeder Besucher vom Staat mit 100 € subven­tioniert. Ich meine, das ist nicht gar so wenig. Sollte man da nicht grob umdenken und schauen, wie interne Doppelgleisigkeiten vermieden werden könnten und wie ein Museumsbesuch attraktiver gestaltet werden könnte, Frau Minister?

Falls Ihnen Ideen fehlen, können Sie sich ein Beispiel an Dr. Erich Marx und seinem Team vom Salzburg Museum nehmen. – Sie wissen, als Salzburger Abgeordneter muss ich das erwähnen. Das junge Salzburg Museum wurde heuer als bestes Museum mit dem „European Museum of the Year Award“ ausgezeichnet. (Demonstrativer


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