Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 679

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Beifall des Abg. Prähauser.) Ich möchte von dieser Stelle aus Herrn Dr. Marx und seiner Mannschaft nochmals recht, recht herzlich gratulieren. (Beifall beim BZÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.) Da sieht man, man kann ein Museum auch gewinnträchtig führen.

Zuletzt möchte ich aber einen weiteren Aspekt in der Museumspolitik erwähnen, näm­lich die Sicherheit. Frau Minister, ich erinnere an die sogenannte Causa Saliera, aber auch an etliche Exponate – mehrere hundert Positionen und auch Inventarlisten –, die aus dem Technischen Museum verschwunden sind.

Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet, stellte das Verfahren aber rasch wieder ein. Aufgrund mangelhafter beziehungsweise noch nicht abgeschlossener Inven­tarisie­rung seitens des Museums konnte nicht einmal eindeutig festgestellt werden, was tatsächlich fehlt und wie hoch der Schaden ist.

Heuer feiert das Technische Museum ja sein 100-jähriges Bestehen. Die 100 Jahre sollen 100 Tage lang gefeiert werden, und wir werden sehr genau auf die Kosten schauen – auf das Catering und so weiter – und werden diese Dinge sehr wohl wieder hinterfragen. – Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall beim BZÖ.)

11.48


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte.

 


11.49.02

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Kultur kostet Geld. Unkultur kostet noch viel mehr. Kultur ist für mich mehr als Kunst, mehr als Kreativität, mehr als Schöpferisches zu tun. Kultur ist Lebensstil und Haltung, ist Wertebewusstsein.

Dazu gehört auch die politische Kultur, der Umgang mit dem Anderen, die kultivierte Haltung gegenüber Minderheiten, Toleranz. Mängel diesbezüglich sind auch durch Abermillionen Euro nicht wettzumachen – Randbemerkung: siehe derzeitiger EU-Wahlkampf –, sicher aber durch ein Mehr an demokratischem Rechtsbewusstsein und durch entsprechende Werthaltungen. – So viel zur politischen Kultur mancher in diesem Hohen Haus, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich darf auch kurz auf das eingehen, was Frau Abgeordnete Unterreiner von der FPÖ bezüglich unserer erfolgreichen Filmemacher Ruzowitzky oder Haneke gesagt hat.

Ich habe Sie hoffentlich nicht missverstanden – wenn ja, dann müsste ich das korrigie­ren –, aber ich habe aus Ihrer Rede herausgehört, dass Ihnen ganz offensichtlich der materielle Aspekt bei Filmerfolgen mehr wert ist als der künstlerische, geschätzte Frau Kollegin – und das ist nicht mein Kulturbegriff. (Abg. Mayerhofer: Vollkommen falsch verstanden! Komplett falsch verstanden!)

Aber was ich sicher herausgehört habe, was meiner Meinung nach ganz klar immer wieder in manchen Reden Ihrer Partei vorkommt, das sind diese zweideutigen Anspie­lungen zwischen den Zeilen. Wenn es Ihnen nicht recht ist, dass man die Gräuel der Vergangenheit aufarbeitet (Abg. Mag. Unterreiner: Oja!) und Sie lieber nur Komödien spielen würden, dann ist das durchschaubar. (Zwischenruf des Abg. Gradauer.) Ich halte Ihnen vor, dass man mit diesen Zweideutigkeiten das rechte Gedankengut Zug um Zug wieder salonfähig macht, sehr geehrte Damen und Herren! (Abg. Weinzinger: Wir sind eine rechte Partei! Abg. Ing. Hofer: Rechtsextrem !)

Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf auch auf die Rede von Herrn Abgeordnetem Jannach eingehen, der ich ausnahmsweise einige sympathische Passagen abgewin­nen konnte. Ich bin selbst in der VOLKSKULTUR NIEDERÖSTERREICH aktiv, aber ich möchte Sie dringend ersuchen, die Begriffe „Heimat“ und „Volkskultur“ nicht in


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