Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 745

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

im Bundesfinanzrahmengesetz neuestens Rubriken gibt: In der dritten Rubrik befinden sich Ihr Ressort und das Ressort von Dr. Hahn, und wenn dieser Unterschied zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung nicht so scharf ist, wie manche immer noch fälschlicherweise glauben, wären ja Kooperationen möglich, Koope­rati­onen über CERN etwa.

Die Argumentation von Dr. Hahn, statt eines teuren CERN lieber drei kleinere und billigere Kooperationen, ist ja insofern etwas schräg und auch etwas hilflos, als sie nicht dem entspricht, was Dr. Hahn und andere behaupten, nämlich: Alle Budgets steigen, alles ist besser geworden oder wird besser! Wenn alles besser wird, wird es nicht auf 16 Millionen € ankommen, um eine Mitgliedschaft fortzuführen, die bereits seit 50 Jahren besteht. Das ist alles eine seltsame Argumentation.

Neue Kooperationen haben natürlich auch mit Wirtschaft zu tun. Sie wissen, Japan hat jahrzehntelang in die angewandte Forschung investiert und die Grundlagenforschung vernachlässigt, bis man eines Tages draufkam, alles, was sich an Wissen aus der Grundlagenforschung akkumuliert hat, wurde angewandt, und der Topf Grundlagen­forschung war leer! Sie hatten nichts Neues mehr zum Anwenden.

Ich würde Sie bitten, Frau Bundesministerin Bures, mit Herrn Dr. Hahn – ich hoffe, mit ihm – neue Wege zu gehen und das viel stärker „zusammenzudenken“, weil diese Investitionen in internationale Kooperationen nachweislich eine hohe Rendite für den Staat tragen. Vielleicht nicht morgen, wie Grasser das immer erwartet hat – das war überhaupt eine schräge Partie; jedes Sparpaket war nur sinnvoll, wenn am nächsten Tag schon die Geldflüsse sichtbar waren, jede Investition ebenso nur dann –, denn so läuft es in der Forschung eben nicht.

Ein Ersuchen hätte ich noch: den Klimafonds. – Ich weiß, dass man in Zeiten, in denen Konjunkturpakete wichtiger als alles andere zu sein scheinen und teilweise auch sind, natürlich versucht ist, den Klimafonds für Sanierungsmaßnahmen und – sehr anwendungsorientiert – Baumaßnahmen und so weiter, für Arbeitsplätze – ich sage es jetzt einmal so – intern etwas umzuverteilen. Aber ich darf Ihnen nahelegen: Wenn diskutiert wird über neue Energien oder darüber, was biologisch ist, sollte man schon sozusagen auch jene Grundlagen untersuchen oder wissenschaftlich erforschen las­sen, die die Bevölkerung mit Technik, mit Natur verbindet. Was sind die Ängste, was sind die Befürchtungen, was sind die Erwartungen an diese Ziele, die Erwartungen an die Natur? Was ist Natur, was ist Kulturlandschaft und was ist artifizielle, imitierte Natur? – Nur dann können Sie gute Projekte machen.

Ich habe mit Leuten gesprochen, die um Unterstützung aus diesem Fonds angesucht haben. Sie wurden von Monat zu Monat vertröstet. Die Wissenschafter drehen nicht Daumen, sondern drehen langsam mit den Nerven durch, weil ihre Projekte ja an internationale Kooperationen gebunden sind. Hier hätten Sie die Möglichkeit, Frau Minister, Herrn Dr. Hahn zu zeigen, dass Sie über den Tellerrand eines Ressorts hinauszudenken in der Lage sind. – In dieser Hoffnung vielen Dank. (Beifall bei den Grünen.)

15.52

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Singer mit 4 Minuten gewünschter Redezeit zu Wort. – Bitte.

 


15.52.28

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Eine leistungs­fähige Infrastruktur ist Voraussetzung zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens und dient damit der Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich. Durch die Umsetzung


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite