Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 932

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dann danke ich dafür, wenn das nicht so ist, dann bitte ich, diese Rücknahme um­gehend zu veranlassen. (Beifall bei der SPÖ.)

15.26


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Wid­mann mit gewünschten 2 Minuten zu Wort. – Bitte.

 


15.26.47

Abgeordneter Mag. Rainer Widmann (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! 2 Minuten sind sehr kurz, daher: Das Wichtigste, um Österreich weitgehend energieautark machen zu können, sind drei Punkte:

erstens: weiteren Energieverbrauch vermeiden,

zweitens: Energieeffizienz durchsetzen, und

drittens: verstärkt auf erneuerbare Energien setzen.

Die Zahlen im Jahresverbrauch ergeben für 2007 1 100 000 Terajoule, eine Steigerung in den letzten fünf Jahren von 15 Prozent. Das würde bedeuten, dass wir bis zum Jahr 2020 um 32 Prozent mehr Gesamtenergie verbrauchen würden – und das ist genau der falsche Weg!

Es ist auch der falsche Weg, wenn wir glauben, das Heil in der Regierung zu sehen, die die „Nabucco“-Pipeline massiv ausbauen will, wenn wir sie mit unterstützen und zu wenig für erneuerbare Energien tun, zumal das Gesamtenergiekonzept, das immer wieder angesprochen wurde, bis dato nicht einmal in Grundzügen vorliegt. Ich habe wiederholt eingefordert, eine Potenzialstudie durchführen zu lassen: Wo sind die Mengen, die wir noch verwerten könnten? Bei der Biomasse, beim Wind, bei der Was­serkraft, bei der Solarthermie, bei der Photovoltaik, bei der Geothermie hätten wir noch gewaltige Potenziale, die wir aber aufgrund falscher Förderpolitik oder aber Kirchturm-Politik – jedes Bundesland hat eine eigene Bauordnung, in der gewisse Energie­kennzahlen festgehalten sind – nicht umsetzen können.

Zur thermischen Sanierung möchte ich sagen: 100 Millionen, Herr Minister, sind ein Mickymaus-Programm! Sie haben selbst gesagt, 6 000 Häuser werden saniert. Nun, es würden rund 1 Million Häuser zur Sanierung vorhanden sein! Hier könnte man locker Summen in Höhe von 80 bis 100 Milliarden investieren, aber im ersten Ansatz müsste man auf 1 Milliarde erhöhen, um hier wirklich ordentlich punkten zu können, mit allen Vorteilen, die bereits angesprochen worden sind. (Beifall beim BZÖ.)

Zu guter Letzt: Vergessen Sie nicht, in den Masterplan für erneuerbare Energien auch die Bildungspolitik mit einzubeziehen! Schaffen wir Kompetenzzentren für erneuerbare Energien, schaffen wir neue Ausbildungsbilder!

Eines noch: Atompolitik ist wichtig. – Diesbezüglich schläft man in Österreich. Beleben Sie sie, machen Sie aktiv gegen Temelίn, machen Sie endlich auch aktiv gegen Euratom!

Ein absolut letzter Punkt: In einem Interview hat Wolfgang Anzengruber, Verbund-Chef, heute gemeint: „Strompreise haben vermutlich ihren Tiefpunkt im April erreicht. Innerhalb eines Jahres sehen wir wahrscheinlich wieder Spitzenpreise!“

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das würde bedeuten, dass der Strompreis um weit über 50 Prozent steigen wird. Herr Wirtschaftsminister, Herr Umweltminister, tun Sie alles dafür, dass die Strompreise in Österreich für die Menschen, für die Wirt­schaft leistbar bleiben! – Danke schön. (Beifall beim BZÖ.)

15.29

 


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