Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll26. Sitzung, 16. Juni 2009 / Seite 27

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Und genau das ist der Weg, den Claudia Schmied mit dieser Initiative „Neue Mittel­schule“ gehen will und geht: erproben zu lassen, was möglich ist, was die besten Alter­nativen für unsere Kinder, für die 10- bis 14-Jährigen sind! – Das ist die zentrale Her­ausforderung. Und darum geht es bei dieser Weiterentwicklung.

Es darf nicht länger sein, und wir können es uns auch volkswirtschaftlich gar nicht leis­ten, für 10- bis 14-Jährigen ein drei-, in der Zwischenzeit durch die neuen Reformen sogar viergliedriges System zu haben: Sonderschule, Hauptschule mit den bereits jetzt bestehenden unterschiedlichen Formen, AHS-Unterstufe und die Neue Mittelschule.

Es ist ganz wichtig, dass wir die nächsten drei bis vier Jahre nützen, um diese Schule weiterzuentwickeln. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir können es uns auch volkswirtschaftlich nicht leisten, einen eigenen Bereich Son­derschule, einen eigenen Bereich Hauptschule, einen eigenen Bereich AHS-Unterstufe zu führen – alles für dieselbe Altersform der 10- bis 14-Jährigen.

Wenn man nun weiß, es gibt Länder – ich möchte Sie nicht mit Finnland oder anderen Staaten langweilen –, wo rechtzeitig erkannt wurde, dass nur eine gemeinsame Ausbil­dung diesen Weg dorthin öffnen kann, dann müssen wir diesen Weg gehen. Selbst für jene, die das nur volkswirtschaftlich betrachten, ist erkennbar, dass man mit vier ver­schiedenen Schultypen für ein- und dieselbe Altersgruppe von Schülern nicht die beste Betreuung hat. Wir müssen die Zeichen der Zeit erkennen, die entsprechenden Maß­nahmen setzen und individuelle, spezielle Förderungen ermöglichen. Dort, wo die Kin­der Schwächen haben, müssen wir sie fördern. Dort, wo sie Stärken haben, müssen wir sie stärker fordern.

Das sind die Möglichkeiten, die eine neue gemeinsame Schule auftut. Und ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass am Ende dieser Debatte der Neuen Mittelschule ste­hen wird: Jawohl, alle suchen gemeinsam diesen Weg, wie wir die Ausbildung für diese Altersgruppe verbessern können!

Zu diesen zwei starren Formen, der Sonderschule und der Hauptschule: Es freut mich, wenn ich auch von AHS-Kollegen oder dem Bildungssprecher selbst der Grünen, der selbst AHS-Direktor war (Abg. Großruck: War? – Abg. Dr. Walser: Ist!) – ist – und weiß, wie die Situation an der AHS-Unterstufe ist, höre, dass es selbst für die vermeint­lich Begabtesten in diesem Alter eine große Chance ist, gemeinsam mit anderen un­terrichtet zu werden, und dass diese Chancen nicht im Geringsten beeinträchtigt wer­den.

Ich fordere daher alle Bildungsinteressierten, nein, ich fordere alle Abgeordneten auf: Tragen Sie die offensive Bildungsreform von Claudia Schmied (Abg. Scheibner: Ja, wo ist denn die?) zum Wohle der kommenden Generationen, zum Wohle unserer Kin­der und Kindeskinder und damit zur Sicherung des Wohlstandes für alle in unserer Ge­sellschaft mit! (Abg. Scheibner: Da bricht ja ... schon ganz zu Beginn ein!)

Meine Damen und Herren, das kommende Schuljahr – davon bin ich felsenfest über­zeugt – wird ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein, nämlich für eine kindgerechte Schule. (Beifall bei der SPÖ.)

9.16


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Für eine einleitende Stellungnahme hat sich nun die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur zu Wort gemeldet. Ich erteile ihr das Wort. – Frau Ministerin, die Redezeit soll 10 Minuten nicht übersteigen. Bitte sehr. (Abg. Scheibner: Was ist übrig geblieben von Ihrer Reform? – Abg. Ing. Westenthaler: Was ist mit den zwei Stunden mehr?)

 


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