Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll26. Sitzung, 16. Juni 2009 / Seite 95

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Gesundheitsversorgung der Kinder wird dabei, obwohl sich diese in den letzten zehn Jahren grundsätzlich verändert hat, besonderes Augenmerk geschenkt.

Es wurde auch der Arbeitskreis „Österreichischer Gesundheitsplan für Kinder“ einge­richtet. Bereits im November 2004 wurden die Ergebnisse des Arbeitskreises präsen­tiert und Empfehlungen von Expertinnen und Experten abgegeben – Empfehlungen, die bereits umgesetzt wurden. Seit 2007 ist eine ständige Kommission für Kindermedi­zin eingerichtet; diese steht dem Bundesminister für die Behandlung wichtiger Fragen zur Verfügung.

Erkenntnisse und Empfehlungen wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Dies gilt etwa für die Empfehlungen bezüglich der Verbesserung in der pädiatrischen Ausbildung. An der Umsetzung weiterer Ergebnisse und Empfehlungen der Arbeitsgruppe wird ständig gearbeitet. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, die Erkenntnisse und Empfehlun­gen dieses Arbeitskreises weiter voranzutreiben und umzusetzen, damit es hinsichtlich der Qualität unseres Gesundheitswesens zu der angestrebten und weiteren Erhöhung kommt.

Mit dem Ersuchen an den Gesundheitsminister, den Ausbau des nationalen Aktions­plans weiter umzusetzen, wird meines Erachtens sichergestellt, dass für unsere klei­nen Patientinnen und Patienten die medizinische Betreuung auf höchstem Niveau gesi­chert ist und dass dort, wo es notwendig ist, eine Verbesserung eingeleitet wird.

Geschätzte Damen und Herren! Medizin und medizinische Betreuung kostet Geld, da­her bedarf es auch entsprechender Investitionen. Investitionen in die Gesundheit von Kindern sind auch Investitionen, die volkswirtschaftlich vernünftig und Investitionen in unsere Zukunft sind. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.16


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Karlsböck. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.


13.17.07

Abgeordneter Dr. Andreas Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Sehr ver­ehrte Damen und Herren! Herr Kollege Grünewald, ich gebe Ihnen darin Recht, dass ein Schwachpunkt in unserem Gesundheitssystem das ständige Evaluieren und Erstel­len irgendwelcher Pläne ist, die letztendlich in Schubladen verschwinden und nicht umgesetzt werden.

Der Tagesordnungspunkt, den wir jetzt behandeln, symbolisiert im weitesten Sinn die­se Misere im Gesundheitssystem. Erstens einmal ist dies die Erarbeitung von Plänen, die letztendlich nicht umgesetzt werden, und gleichzeitig das völlige Fehlen eines Ge­neralplans, wenn man so sagen möchte, eines nationalen Gesundheitsplans, der zwar in allen möglichen Facetten angedacht wird, aber aufgrund von verschiedensten Struk­turproblemen, der Komplexität der Strukturen und vor allem auch des Kompetenzge­rangels zwischen Land, Bund und dergleichen nicht zustande kommt.

Zweitens nützt auch der beste Plan nichts, wenn wir Barrieren aufbauen und dann die­ser Plan von denjenigen, die für er gemacht wird, nicht in Anspruch genommen werden kann oder zumindest nur unzureichend in Anspruch genommen werden kann, weil eben Barrieren aufgebaut werden. Diese Barrieren heißen Selbstbehalte, und diese Selbstbehalte sind in unserem modernen Sozialsystem im Grunde genommen – das muss so offen gesagt werden – eine Schande!

Wir sagen, die Selbstbehalte sind ungerecht, sie bauen Barrieren auf, und sie sind ein Kainsmal für jeden Sozialpolitiker und Gesundheitspolitiker, ja für das gesamte Sozial- und Gesundheitssystem eines entwickelten Landes. Ich höre von Seiten der Sozialde­mokratie und auch aus der Gewerkschaft immer wieder, dass diese Selbstbehalte auch


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