Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll26. Sitzung, 16. Juni 2009 / Seite 112

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Dieser in Diskussion stehende SAR-Wert auf der Verpackung ist zweifellos sinnvoll, möglicherweise gibt es aber weitere, genauso wichtige Informationen, die man überle­gen sollte. Und dann ist es auch wichtig, die Leute fit zu machen, damit sie mit dieser Information, die sie dazubekommen, auch umgehen können.

Es ist auch notwendig, das europäische Recht zu berücksichtigen. Die jetzige Absicht verstößt gegen das europäische Recht – auch dahin gehend ist die Absicht abzustim­men. Die Empfehlungen solcher Werte sind nicht neu, die gibt es von der WHO, die gibt es vom Europäischen Rat, teilweise seit zehn Jahren, allerdings irgendwo in Be­dienungsanleitungen, wo sie keiner vor dem Kauf liest, oder im Internet, was auch eine Barriere für einen Teil der Handynutzer bedeutet.

Die Belastung durch die Endgeräte ist nur ein Teil. Es ist diese Belastung zweifellos auch im Zusammenhang mit den dazugehörigen Netzen zu sehen, weil diese SAR-Be­lastung in Gebieten mit hoher Sendemastdichte geringer ist als in Gebieten mit größe­rer Entfernung zwischen den Sendemasten.

Damit wird ein neues Problem angesprochen: Als Gemeindeverantwortliche wissen wir ganz genau, was es bedeutet, neue Sendeanlagen zu errichten.

Der beste Schutz ist zweifellos die Berücksichtigung von Benützungsregeln. Diese zu transportieren ist, denke ich, genauso wichtig. Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, aber das ist aus meiner Sicht zweifellos der beste Schutz.

Es ist sinnvoll, diese offenen Fragen zu klären. Es ist notwendig, umfassende und all­gemein verständliche Informationen an alle Handynutzer zu transportieren. Ich denke, es ist daher sinnvoll, dieser Zuweisung zuzustimmen, um all diese offenen, vor allem auch technischen Fragen zu klären. (Beifall bei der SPÖ.)

14.20


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofer zu Wort. Eingestellte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.


14.21.06

Abgeordneter Ing. Norbert Hofer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Viele von Ihnen sind Bürgermeister und wissen sehr wohl, was es heißt, wenn man in der Gemeinde eine Antennentragmastenanlage zu genehmigen hat. Da gibt es natürlich viele, viele Proteste, Widerstände, und zwar nur dann, wenn eben diese Antennentragmastenanlage errichtet wird. Steht der Sender am Kirchturm, dann gibt es keine Proteste. Viele Kirchen nutzen diese zusätzliche Einnahmequelle.

Das große Problem ist aber nicht die Antennentragmastenanlage – sie wird auch einen gesundheitlichen Einfluss haben –, das große Problem ist das Handy am Ohr. Da kommt es zu einer höheren Belastung.

Es ist nun einmal so, dass 70 Prozent der Zwölfjährigen in Europa ein Handy besitzen. Ich glaube, es wird in Österreich ein noch höherer Prozentsatz sein. Wenn man in Schulen geht, sieht man, dass fast jedes Kind ein Handy hat.

Es kann dieser SAR-Wert für jedes Handy ermittelt werden. Das ist auch im Internet abrufbar. Jeder, der sich ein Handy kauft, kann diesen Wert für sein Handy abrufen.

Doch wie sieht das in der Praxis aus? – Man geht in ein Fachgeschäft, schaut sich Mo­biltelefone an, entscheidet sich für ein Modell und fährt dann nicht wieder mit der Mo­dellbeschreibung nach Hause, schaut im Internet nach und vergleicht dann die Modelle bezüglich der SAR-Werte, sondern man kauft das Handy und weiß nicht, wie hoch der Strahlungswert ist.

 


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