Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 49

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Meine Damen und Herren, ich habe mir die Mühe gemacht herauszuarbeiten, wer denn nun die AlleinerzieherInnen sind. Wir haben in Österreich insgesamt 2 325 800 Familien; darin inkludiert auch Mütter mit Kindern und Väter mit Kindern. Wir haben 295 700 Alleinerzieher, davon 44 700 Männer. Diese Alleinerzieherinnen/Alleinerzie­her – natürlich vermehrt die Frauen – teilen sich wieder auf: Ledige und Verwitwete sind 50 Prozent der alleinerziehenden Väter und Mütter. 70 000 Personen sind ledig, 80 000 sind verwitwet, 32 000 Alleinerzieherinnen und -erzieher sind zwar verheiratet, leben aber getrennt und 113 000 Alleinerzieherinnen und -erzieher sind geschieden. Das sind einmal die Fakten.

Ich meine schon auch, dass es unsere Aufgabe ist – nicht nur im Hohen Haus, sondern auf allen Ebenen, im Land oder in der Gemeinde –, alles dafür zu tun, dass die Rah­menbedingungen für die Kinder optimal sind. Dafür haben nicht nur Mutter und Vater zu sorgen, sondern auch wir Politikerinnen und Politiker. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich lade Sie sehr herzlich in meine Gemeinde ein. Dort gibt es natürlich für die Einein­halb- bis Zweieinhalbjährigen eine Kleinkindergruppe, namens „Winnie Pooh“. (De­monstrativer Beifall des Abg. Hörl.) Wir haben dort ein großes Wohnzimmer. Die Eltern sollen nicht arbeiten gehen müssen, sie sollen auch arbeiten wollen – beides, und das aufgrund ihrer guten Ausbildung und Bildung, die sie ja dann auch einbringen. Sie wol­len auch ohne schlechtes Gewissen am Arbeitsplatz sein. Das bedeutet beste Be­treuung vor Ort. Da gilt es – da bin ich ganz bei Ihnen, sehr geehrte Frau Bundesminis­ter –, diese Betreuungseinrichtungen zu verbessern, und zwar nicht nur von der Anzahl her, sondern auch von der Qualität her. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich bin überzeugt davon, dass das Wesentliche ist, dass wir, vor allem als Frauenpoliti­kerinnen, zur Kenntnis nehmen, dass die Frauen in Österreich selbstbewusst sind, dass sie selbst entscheiden wollen, welche Form der Partnerschaft sie haben wollen, dass sie selbst entscheiden wollen, ob sie Kinder wollen oder nicht. Und es darf auch da keine Diskriminierung geben.

Ich glaube auch und bin zutiefst davon überzeugt, dass es in Zukunft Phasen intensi­ver und weniger intensiver Erwerbstätigkeit mit einem einmal höheren und einem ein­mal geringeren Einkommen geben wird. Es wird aber auch viele Phasen der Weiterbil­dung – und die sind schon angezeigt – geben müssen, auch wenn man schon mehrere Jahre in Beschäftigung ist. Und es wird viel mehr Phasen zur Ausübung der Betreu­ungspflichten in der Familie – diese werden auch so kommen – geben müssen. Es wird auch verstärkt Phasen einer Auszeit für Männer und Frauen geben müssen, sonst wer­den wir das Bild Familie, den Inhalt Familie nicht mehr mit jenen Werten füllen können, wie wir uns das für eine funktionierende soziale Gesellschaft vorstellen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, ich fordere allerdings ein verstärktes Mitarbeiten der Män­ner, vor allem der Väter, im Privatbereich, im Familienbereich, aber auch im Berufsbe­reich im Sinne von mehr Gerechtigkeit für die Frauen ein, sodass die Frauen auch in die Lage versetzt werden, für sich persönlich gerechtere Chancen am Arbeitsmarkt und für sich persönlich eine bessere Ausbildung zu haben, um dann auch im Beruf besser bestehen zu können. (Beifall bei der ÖVP.)

11.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Kitzmüller mit 5 Minuten Redezeit zu Wort. – Bitte.

 


11.43.04

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr geehr­te Frau Minister! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie! Werte Kollegen! Hohes Haus! Das, was unser Pensionssystem leistet, ist nicht


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