Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 65

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beim Zugang zur Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen besteht, interessant für uns sein wird.

Aber vor allem eines macht mich sehr betroffen – denn ich denke mir, wenn wir es ehr­lich meinen, dann sind vor allem wir als gesetzgebende Körperschaft auch hier gefor­dert –: wenn Sie den Gender-Aspekt so sehr ablehnen. Ich möchte Sie darauf hinwei­sen: Es gibt wunderbare Leitfäden zu Gender-Mainstreaming in der Legistik. Wir soll­ten diese hier in diesem Haus auch selbst zur Anwendung bringen und diesen Aspekt viel stärker als bisher beachten.

Einen Fortschritt in der Gleichbehandlung und damit der Chancengleichheit von allen Menschen werden wir nur dann erzielen, wenn wir auch hier in diesem Haus – aber insgesamt – gesellschaftlich einen Grundkonsens in diesem Land darüber erzielen, wie wichtig diese Gleichbehandlung und Gleichstellung der Menschen in Österreich für eine chancengerechtere Zukunft dieses Landes ist.

Hilfsmittel und Leitfäden dafür stehen zur Verfügung. Auch ein vorliegender Bericht ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis und vor allem auch für uns zu Überlegungen, was wir weiter in Richtung mehr Gleichstellung machen können. Ich fordere Sie auf: Machen Sie alle mit!, und ich bedanke mich auch beim Herrn Bundesminister für die­sen wirklich hoch qualitativen Bericht und ersuche ihn, diesen Dank an die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter weiterzuleiten. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Mag. Korun und Obernosterer.)

12.29


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Obernosterer. – Bitte.

 


12.30.14

Abgeordneter Gabriel Obernosterer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren auf der Galerie! Es freut mich, dass nach zwölf Frauen als Rednerinnen einmal ein Mann am Rednerpult steht (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und FPÖ sowie der Abg. Mag. Korun) und zu diesem Gleichbehandlungsbericht auch seine Meinung sagen kann. (Abg. Silhavy: ... gleichwertig!) – Genau deshalb bin ich da.

Ich glaube – ich muss das dazusagen, wenn es auch nicht immer so rüberkommt –, das Thema Gleichbehandlung ist ernster zu nehmen, als viele vielleicht glauben. Ös­terreich ist eines der reichsten Länder der Welt, und es muss in einem Wohlfahrtsstaat eine Selbstverständlichkeit sein, dass Gleichberechtigung lebt und dass gleiche Leis­tungen auch immer gleich abgegolten werden. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.)

Wenn ich mir aber die Ausführungen jetzt angehört habe, dann muss ich zum Teil dazu sagen: Man sollte nicht den Boden der Realität verlieren, und man sollte Gesetze nicht nur nach dem Papier beurteilen, sondern man sollte Gesetze und Vorschriften so ma­chen, dass sie im alltäglichen Leben, in der Praxis draußen ordentlich umzusetzen sind, dass sie den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie den Mitarbeitern behilf­lich sind – und nicht, wie es manchmal scheint, eher dem normalen Ablauf im Wege sind und der Bevölkerung, zumindest den Arbeitnehmern, nicht helfen.

Ich selbst bin Unternehmer, ich habe 50 Mitarbeiter. Wir haben 4 Abteilungsleiter, da­von sind drei Frauen und einer ist ein Mann. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) – Ich möchte jetzt nur aus der Praxis heraus reden.

Wir haben eine Oberkellnerin und einen Oberkellner. Bei uns ist es so, dass die Ober­kellnerin mehr verdient als der Oberkellner (Bravoruf des Abg. Hörl – Abg. Zanger: ... nicht einmal ein Trinkgeld!) – nicht weil sie älter ist oder besser ausgebildet ist, son­dern ganz einfach weil sie tüchtiger ist!

 


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