Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 97

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ßungsantrag anschaut, zu sagen: Berge haben gekreißt und ein Mäuslein ward gebo­ren, denn von der Grundintention dieses Antrages ist dank der ÖVP, lieber Kollege Hörl, nicht viel übrig geblieben. Jetzt haben wir uns zumindest darauf geeinigt, dass der Herr Minister aufgefordert wird, zu überprüfen, ob es vielleicht notwendig wäre, dass man die Österreich Werbung und überhaupt den Tourismus ein bisschen mehr fördert. Aktuelle Zahlen gibt es aber auch jetzt schon, da brauche ich nicht bis zum Herbst zu warten, um zu überprüfen.

Wie notwendig die stärkere Bewerbung Österreichs ist, zeigen genau die aktuellen Zahlen, Franz Hörl, die du vorhin schon genannt hast – die Karmasin-Umfrage: 6 Pro­zent der Österreicher und 7 Prozent der Deutschen wollen ihren Urlaub streichen. – 6 Prozent Rückgang ist in der Realwirtschaft eine Katastrophe!

12 Prozent der Deutschen und 15 Prozent der Österreicher wollen den Urlaub kürzen, 29 Prozent der Österreicher und 21 Prozent der Deutschen wollen verstärkt Billigange­bote nützen, 20 Prozent der Österreicher und 16 Prozent der Deutschen suchen über­haupt billigere Unterkünfte. Es ist notwendig, dass wir eine Werbeoffensive für unseren österreichischen Tourismus starten!

Diese Rückgänge in der Tourismuswirtschaft wirken sich natürlich auch auf die Investi­tionstätigkeit aus. 46 Prozent der Hoteliers wollen Investitionen kürzen oder streichen. Das Problem dabei ist, dass 80 Prozent dieser Investitionen in der Region verbleiben würden. Das heißt, jeder Arbeitsplatz im Tourismus erhält zwei Arbeitsplätze in der restlichen Gesamtwirtschaft.

Wenn im Tourismus die Investitionen um 46 Prozent zurückgehen, dann sind das er­schreckende Zahlen für die Gesamtwirtschaft. Da ist es wirklich ganz besonders not­wendig, Herr Bundesminister – jetzt spreche ich das Bankenpaket an –, dass man die Banken anhält, Kredite an jene Betriebe, die noch investieren wollen, auch wirklich zu vergeben. Denn wir wissen seit spätestens voriger Woche aus dem Tourismus-Aus­schuss, in dem die Geschäftsführer der Tourismusbank uns die Information gegeben haben, dass sie 40 Prozent Anstieg bei den Haftungsübernahmen haben. Das heißt, jetzt zitiere ich Herrn Dr. Hartl von der Tourismusbank wörtlich: Die Banken ziehen sich wärmer an. Die Banken verlangen mehr Sicherheiten, verlangen mehr Haftungsüber­nahmen. – Wie gesagt, Tourismusbank 40 Prozent Steigerungen. Das verteuert die Kredite!

Herr Bundesminister, ich sage es jetzt zum wiederholten Male: Es wäre mehr als eine äußerst notwendige Maßnahme, dass Sie in Brüssel zu erreichen versuchten, zu­mindest Basel II für zwei Jahre auszusetzen. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Dr. Moser.)

Es stimmt, die Krise hat den Tourismus noch nicht voll erwischt, wir haben „nur“ 14 Prozent Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen im Tourismus, in der Gesamtwirt­schaft 30 Prozent, aber es gibt auch so genügend Baustellen beim Thema Tourismus. Ich denke da etwa an diese unsägliche Aushilfenregelung, bei der es inzwischen schon so ist, dass sich erwachsene Söhne und Töchter von Wirten oder auch Eltern, die in Pension sind, strafbar machen, wenn sie einmal aushelfen, ohne vorher angemeldet worden zu sein. Das kann es wirklich nicht sein, da muss man wirklich aufpassen. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Franz, du weißt es ganz genau, die Fälle gibt es, die ken­nen wir. (Abg. Obernosterer: Das ist nicht wahr!) – Gabriel, gerade du aus Kärnten sagst das! Du weißt, in Kärnten wurden Kinder, Söhne, Töchter, Eltern angezeigt, ma­chen sich strafbar. Da können wir noch einiges an Baustellen vor dem echten Baustel­lensommer beseitigen. (Beifall bei der FPÖ.)

14.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Lin­der. Ebenfalls 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite