Neueste Studien, so beispielsweise auch vom Österreichischen Institut für Familienforschung, zählen drei Eckpunkte in der Kindererziehung auf, aber das weiß ohnehin jede gute Mutter und jeder gute Vater. Erstens Beziehung: Es muss eine Bezugsperson da sein, besonders in den ersten Jahren eines Kindes. Zweitens Kontinuität und Vorhersagbarkeit. Dritter Eckpunkt, sehr geehrte Damen und Herren, ist ein förderliches Umfeld.
Ich glaube, dass wir mit diesem Gratis-Kindergartenjahr das Bestmögliche gemacht haben, aber abgesehen davon: Es steht jedem Elternteil frei, zusätzlich etwas für die Kindererziehung zu tun. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
19.13
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mühlberghuber. – Bitte.
19.13
Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Im Kindergartenjahr 2007/2008 haben 94,7 Prozent der Kinder im Vorschulalter einen Kindergarten beziehungsweise eine altersgemischte Betreuungseinrichtung besucht. Mit der Artikel-15a-Vereinbarung betreffend Gratis-Kindergarten und Kindergartenpflicht sollen vor allem Migrantenkinder erreicht werden, um Sprachkenntnisse verbessern zu können. Dieses Problem stellt sich aber nur in Ballungszentren mit hohem Ausländeranteil; im ländlichen Raum besucht ohnehin fast jedes Kind ab dem vierten und fünften Lebensjahr den Kindergarten.
Frau Staatssekretärin, der Besuch des Kindergartens stellt einen wichtigen Beitrag zur sozialen und kulturellen Entwicklung von Kindern dar. Der kostenlose Kindergartenbesuch ist daher absolut zu befürworten. Wir lehnen aber eine Verpflichtung zu diesem letzten Kindergartenjahr ab, denn ginge es nach den Grünen, würden die Kinder wahrscheinlich schon ab dem ersten Lebensjahr ihren Eltern entzogen und in fremder Betreuung sein. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte jetzt noch ganz kurz auf unseren Entschließungsantrag zurückkommen und dazu ausführen: Für Kinder ab dem fünften Lebensjahr, die die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, müsste ein verpflichtendes Deutsch-Vorschuljahr eingeführt werden. Und wenn ein Jahr hiefür nicht ausreichend ist, dann muss das eben um ein weiteres Jahr verlängert werden. In einer Vorschule gibt es hiefür eine bessere Ausrüstung als im Kindergarten. (Beifall bei der FPÖ.)
Spätestens mit sieben Jahren sollen auch Kinder mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache ausreichend beherrschen, damit sie dem Regelunterricht mühelos folgen können. (Abg. Musiol: 33 Prozent ohne Migrationshintergrund haben Sprachschwierigkeiten! Was ist mit denen?) Dadurch soll ein reibungsloser Unterricht auch für unsere Kinder gewährleistet werden. Es kann nicht sein, dass Kinder mit wenig oder überhaupt keinen Deutschkenntnissen ins Regelschulwesen aufgenommen werden. (Beifall bei der FPÖ.)
In Finnland gibt es schon lange ein solches Modell: Dort werden die Kinder zum Regelschulunterricht erst dann zugelassen, wenn sie die Landessprache ausreichend beherrschen.
Meine Damen und Herren, unser Entschließungsantrag, eingebracht von meiner Kollegin Anneliese Kitzmüller, und dessen Umsetzung wären der richtige Schritt in die Zukunft. (Beifall bei der FPÖ.)
19.16
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte.
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