Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 182

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Neueste Studien, so beispielsweise auch vom Österreichischen Institut für Familienfor­schung, zählen drei Eckpunkte in der Kindererziehung auf, aber das weiß ohnehin jede gute Mutter und jeder gute Vater. Erstens Beziehung: Es muss eine Bezugsperson da sein, besonders in den ersten Jahren eines Kindes. Zweitens Kontinuität und Vor­hersagbarkeit. Dritter Eckpunkt, sehr geehrte Damen und Herren, ist ein förderliches Umfeld.

Ich glaube, dass wir mit diesem Gratis-Kindergartenjahr das Bestmögliche gemacht ha­ben, aber abgesehen davon: Es steht jedem Elternteil frei, zusätzlich etwas für die Kin­dererziehung zu tun. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

19.13


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mühlberghuber. – Bitte.

 


19.13.37

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Im Kindergartenjahr 2007/2008 haben 94,7 Prozent der Kinder im Vorschulalter einen Kindergarten beziehungsweise eine altersgemischte Betreuungseinrichtung besucht. Mit der Artikel-15a-Vereinbarung betreffend Gratis-Kin­dergarten und Kindergartenpflicht sollen vor allem Migrantenkinder erreicht werden, um Sprachkenntnisse verbessern zu können. Dieses Problem stellt sich aber nur in Bal­lungszentren mit hohem Ausländeranteil; im ländlichen Raum besucht ohnehin fast je­des Kind ab dem vierten und fünften Lebensjahr den Kindergarten.

Frau Staatssekretärin, der Besuch des Kindergartens stellt einen wichtigen Beitrag zur sozialen und kulturellen Entwicklung von Kindern dar. Der kostenlose Kindergartenbe­such ist daher absolut zu befürworten. Wir lehnen aber eine Verpflichtung zu diesem letzten Kindergartenjahr ab, denn ginge es nach den Grünen, würden die Kinder wahr­scheinlich schon ab dem ersten Lebensjahr ihren Eltern entzogen und in fremder Be­treuung sein. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich möchte jetzt noch ganz kurz auf unseren Entschließungsantrag zurückkommen und dazu ausführen: Für Kinder ab dem fünften Lebensjahr, die die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, müsste ein verpflichtendes Deutsch-Vorschuljahr eingeführt werden. Und wenn ein Jahr hiefür nicht ausreichend ist, dann muss das eben um ein weiteres Jahr verlängert werden. In einer Vorschule gibt es hiefür eine bessere Ausrüs­tung als im Kindergarten. (Beifall bei der FPÖ.)

Spätestens mit sieben Jahren sollen auch Kinder mit Migrationshintergrund die deut­sche Sprache ausreichend beherrschen, damit sie dem Regelunterricht mühelos folgen können. (Abg. Musiol: 33 Prozent ohne Migrationshintergrund haben Sprachschwierig­keiten! Was ist mit denen?) Dadurch soll ein reibungsloser Unterricht auch für unsere Kinder gewährleistet werden. Es kann nicht sein, dass Kinder mit wenig oder über­haupt keinen Deutschkenntnissen ins Regelschulwesen aufgenommen werden. (Beifall bei der FPÖ.)

In Finnland gibt es schon lange ein solches Modell: Dort werden die Kinder zum Regel­schulunterricht erst dann zugelassen, wenn sie die Landessprache ausreichend be­herrschen.

Meine Damen und Herren, unser Entschließungsantrag, eingebracht von meiner Kolle­gin Anneliese Kitzmüller, und dessen Umsetzung wären der richtige Schritt in die Zu­kunft. (Beifall bei der FPÖ.)

19.16


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte.

 


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