Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 167

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oder sogar ihre Behördengänge. Es hat also viele Vorteile, die uns im alltäglichen Leben unterstützen und die auch gar nicht mehr wegzudenken sind.

Es ist auch ein Bestandteil des Lebens unserer Kinder – auch das haben die Vorredner bereits angesprochen –, und es ist auch ein Ort, an dem sich skrupellose Kriminelle tummeln. Besonders die Kinder sind die eifrigen Nutzer der modernen Kommuni­ka­tions­technologie, und diese gehören zu den Opfern dieser kriminellen Machenschaften. Wenn man bedenkt, dass 20 Prozent der österreichischen Kinder bereits vor Schul­beginn Zugang zum Internet haben und dass 80 Prozent der Kinder, die in der vierten Klasse sitzen, das Internet nutzen – nicht nur in der Schule, sondern natürlich auch zu Hause sitzen sie vor dem PC –, dann muss man schon einmal fragen: Was machen sie da, und was genau schauen sie sich an?

Die Jüngsten surfen durchs Internet, sie wollen Neues entdecken, sie beschäftigen sich mit Spielen. Bei den älteren Kindern kommt dann schon die Kontaktsuche dazu, und sie wollen sich auch mit anderen Usern austauschen. Da ist eben dann das Chatten in und gefragt, und natürlich auch die Teilnahme an diesen Social Networks, wo auch Gefahren und Fallen für Kinder lauern, denn sie wissen ja nicht genau, mit wem sie dort kommunizieren, ob das nicht doch Erwachsene sind, die sich einfach über diesen Weg an die Kinder heranmachen.

Viele Eltern befürchten auch zu Recht, dass ihre Kinder da mit unseriösen Usern Kon­takt aufnehmen können. Auch die Begriffe wurden heute schon genannt: dieses Child Grooming, das „Kinder locken“ genannt wird und wo stets dieses Anfreunden mit den Kindern und Teenagern in Chatrooms dahinter steht, wo auch pädophile Menschen diese Foren nutzen, um Verabredungen mit Kindern und Jugendlichen anzubahnen. Auch schikanöse und psychische Druckausübung wird als neues Phänomen registriert.

Den Computer einzuschalten – das wissen wir alle – ist zu wenig. Man muss, erstens einmal, auch als Eltern – und da gebe ich Ihnen schon recht, Herr Abgeordneter Vock –darauf achten, was die Kinder genau im Internet machen. Das ist schon wichtig. Man muss aber vor allem auch die Gefahren erkennen und auch wissen, wie man dagegen vorzugehen hat.

Das heißt, Information ist wichtig, und zweitens ist es auch wichtig, dass Gemein­schafts­programme zum Schutz von Kindern weiterentwickelt und ausgebaut werden, damit eine sichere Nutzung aller Kommunikationstechnologien möglich ist.

Das ist die Intention dieses Antrages, und das wird auch von der Regierung unterstützt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.07


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schenk. – Bitte.

 


17.08.02

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Der vor­lie­gende Antrag betreffend „Schutz von Kindern bei der Nutzung des Internet und anderer Kommunikationstechnologien“ ist zu begrüßen, wenngleich er auch phasen­weise etwas unkonkret gefasst ist. Wir vom BZÖ werden diesen Antrag aber unter­stützen, weil er sich eben auf den Kinderschutz bezieht und wir in diesem Bereich immer Vorreiter waren und uns der Kinderschutz auch sehr wichtig ist. (Beifall beim BZÖ.)

Österreich wird sich an dem EU-Gemeinschaftsprogramm zum Schutz der Kinder bei Nutzung des Internet und anderer Kommunikationstechnologien beteiligen. Bestehen­de diesbezügliche nationale Projekte werden weiter ausgebaut, und allenfalls sollen neue Projekte im Rahmen dieses Gemeinschaftsprogramms zur Finanzierung bei der EU-Kommission eingereicht werden.

 


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