Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 61

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist auch sehr interessant, dass sich die ÖVP jetzt bildungspolitisch ein bisschen bewegt, zumindest verbal, ihre Liebe zur Ganztagsschule entdeckt und auch ihre Liebe zu einem einheitlichen neuen Dienst­recht entdeckt hat. Ich bin gespannt darauf, wie lange diese Harmonie hält. Die Ge­werkschaft hat schon einmal vorab ihr übliches Njet deponiert; dann wird man sehen, wer sich an wem wieder die Zähne ausbeißen wird.

Das BZÖ hat eine klare Haltung zur Ganztagsschule, zur Tagesbetreuung: Wir sagen ja zu mehr Angeboten, ja zum Ausbau der Tagesbetreuung, weil dies auch notwendig ist – aber auf freiwilliger Basis und vor allem mit Förderstunden am Nachmittag, aber auch mit Angeboten wie Sportangeboten, Bewegungsangeboten, um die Kinder best­möglich zu fordern und zu fördern.

Wir sagen auch ja zu einem einheitlichen neuen Dienst- und Besoldungsrecht, aber mit höheren Einstiegsgehältern für die Lehrer, aber auch – und das sage ich ganz vehement dazu – mit einer Arbeitszeit, die den Lehrern mehr Zeit zum Unterrichten er­möglicht, damit in Zukunft diese unsäglichen Diskussionen über zwei Stunden mehr Lehrverpflichtung der Vergangenheit angehören und die wahren Probleme damit nicht überdeckt werden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich denke, es ist viel zu tun. Es sind nicht nur der notwendige Weitblick und die verbale Ankündigung gefragt, sondern es ist Handeln gefragt. Wenn richtig mit einer Gesamtreform des Schulsystems gehandelt wird, dann wird sich auch das BZÖ nicht dagegen verwahren. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

11.39


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Fuhr­mann. – Bitte.

 


11.40.01

Abgeordnete Mag. Silvia Fuhrmann (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Frau Kollegin Haubner, Sie haben vollkommen recht: In Bildung muss investiert wer­den, nicht nur, wenn es um finanzielle Ressourcen geht, sondern auch, wenn es um das sogenannte Hirnschmalz und den notwendigen Weitblick geht. Und genau das ist die Herausforderung, der sich die Regierungsparteien stellen und der wir heute mit dem Vorschlag der standardisierten Reifeprüfung auch Rechnung tragen wollen.

Die Weiterentwicklung des Schulsystems ist substanziell, das ist überhaupt keine Fra­ge. Wir haben seitens der ÖVP immer eine Prämisse in den Vordergrund gestellt, näm­lich mit Betroffenen für Betroffene zu arbeiten, und deshalb ist uns die Schulpartner­schaft – die Einbindung von Eltern, Lehrern und Schülern – immer sehr wichtig gewe­sen. Das Konzept der standardisierten Reifeprüfung, so wie wir es heute diskutieren und vorgelegt haben, trägt dadurch letztendlich die Handschrift der ÖVP.

In der heutigen Zeit ist es – und das wurde schon vielfach angesprochen – unerläss­lich, dass man sich bundesweite und vor allem auch angemessene Standards zurecht­legt und entsprechend diesen agiert.

Zwei Kriterien waren uns in diesem Zusammenhang immer wichtig, nämlich zum einen die Vergleichbarkeit, wenn es darum geht, internationalen Standards gerecht zu wer­den, zum anderen aber auch der Fairness Rechnung zu tragen, weil es letztendlich da­rum gehen soll, unseren Schülerinnen und Schülern Sicherheit für ihre Leistungen zu geben.

Um Sicherheit zu geben, braucht es zwei Dinge: zum einen die Bildungsstandards, die sehr wohl schon aus der Zeit von Ministerin Gehrer rühren – so schlecht soll sie also gar nicht gewesen sein –, und zum anderen die standardisierte Reifeprüfung, wie sie heute vorliegt.

 


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