Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 160

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Herr Vizekanzler Pröll, als Sie in der Vorwoche Ihr Statement zur Lage der Nation ab­gegeben haben, habe ich geglaubt, Sie sind der Löwe der Nation. Ich muss aber fest­stellen, Sie sind der Hase: Ihr Name ist Hase, Sie wissen von nichts. (Beifall bei der FPÖ. – Staatssekretär Dr. Lopatka: Na ja, das war jetzt nicht besonders! – Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Eine „sensationelle“ Rede!)

17.12


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Stadler. – Bitte. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Mag. Stadler –: Ewald, eine Bitte: Repliziere auf das! – Unruhe im Saal. – Präsi­dent Neugebauer gibt das Glockenzeichen.)

 


17.12.27

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Kollege Vock ist der lebende Beweis dafür, dass man in diesem Haus auch reden darf, wenn man sich nicht auskennt. Der „Hase“, den Sie zitiert haben, war ein Preuße, und der hat nichts mit dem Tierreich zu tun. Aber bitte, das ist ein anderes Kapitel. Ich will auf diese Dinge gar nicht eingehen.

Meine Damen und Herren, schauen Sie, ich stehe sicher nicht im Verdacht, jemals dem Herrn Grasser besonders nachgelaufen zu sein, wirklich nicht. (Abg. Dr. Graf: Oh ja!) Nein! Das habe ich im Gegensatz zu manchen hier in diesem Hause auf meinem Konto gut. Jeder, der weiß, wie das Verhältnis zwischen Karl-Heinz Grasser und Ewald Stadler war, der weiß, dass das von einer gepflegten Feindschaft geprägt war.

Meine Damen und Herren, ich habe Grasser immer für einen der größten Blender die­ser Republik gehalten. (Ruf bei der FPÖ: Geh!) Günter Stummvoll weiß es. Als Grasser zu euch gewechselt ist, habe ich gesagt: Mit dem Blender wünsche ich euch viel Glück; da habt ihr euch jetzt etwas eingehandelt! Das ist normalerweise wie eine An­steckung. Ich habe euch damals gesagt: Der wird euch noch um die Ohren fliegen! (Abg. Dr. Graf: Das kann man jetzt zum BZÖ sagen! – Abg. Kopf: Wo warst du da­mals?)

Was ich nicht wusste, ist, dass es so lange dauern wird, bis er euch um die Ohren fliegt. Es hat jedoch eine Zeit lang gedauert, und nun ist dieser Blender doch noch dort gelandet, wo er hingehört, meine Damen und Herren.

Herr Vizekanzler, wenn Sie es genau wissen wollen, auch Ihrem Onkel habe ich das damals übrigens gesagt: Wie könnt ihr den übernehmen? – Wir sind ja froh gewesen, dass wir ihn los waren, so wie bei Heide Schmidt. Wir hätten ihm ein Mascherl umge­hängt, um ihn loszuwerden. Die ÖVP hat also Grasser übernommen – und jetzt fliegt er euch um die Ohren. Aber das geschieht euch recht, denn, meine Damen und Herren, ihr habt einen gewissen Sinn für Blender gehabt, und da habt ihr gleich den größten der Republik erwischt!

Die SPÖ soll jedoch nicht so tun, als ob sie mit denen nichts zu tun gehabt hätte, denn der Herr Hochegger, meine Damen und Herren, war ein prominenter Roter, glaube ich. Oder? Ein Freund von Viktor Klima! Also tut nicht so, als ob euch diese Leute alle fremd wären, als ob ihr zum ersten Mal von denen hören würdet, meine Damen und Herren von der SPÖ!

Nein, nein, es gibt schon eine bestimmte Anfälligkeit von Regierungsparteien für Leute wie Grasser und Hochegger, die sammeln sich dann wie Ungeziefer um irgendwelche Exkremente, die kreisen dann immer gleich darum herum, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

So ähnlich ist es auch hier! Auch der arrogante Herr Winkler passt furchtbar gut in die­ses ganze Milieu hinein. (Vizekanzler Dipl.-Ing. Pröll: Wer?) – Der Herr Winkler. Ich


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